„Wann immer es Licht gibt in dieser Welt, gibt es auch Schatten.“

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Team 7 wiedervereint

Und Schatten gibt es genug in der Welt von Naruto. Der blonde Ninja wuchs zusammen mit vielen von uns auf, entwickelte sich durch schwere Herausforderungen weiter und wurde schließlich ein Held. Und als dieser muss er sich jetzt seinem größten Kampf stellen. Der Schauplatz des letzten Teils der „Ultimate Ninja Storm“-Reihe ist der 4. Ninjaweltkrieg – und dementsprechend gewaltig und wuchtig sind auch die Kämpfe inszeniert. Mehr dazu später. Leider wird die Story an vielen Stellen nur mithilfe von (fast) unbewegten Bildern aus dem Anime dargestellt, komplett animierte Szenen gibt es nur an den Stellen, die im TV noch nicht behandelt wurden. Begründet wurde dies durch den mangelnden Platz auf den Disks für die Konsolen. Das ist schade, wenn man bedenkt, dass die vorherigen Teile fast durchgehend animiert waren. Emotional ist Naruto Ultimate Ninja Storm 4 (ist das ein langer Titel!) trotzdem – so sehr das sogar das ein oder andere Tränchen beim Spielen floss. Aufgeteilt ist die Story in zwei Handlungsstränge. Ein kleiner Tipp gefällig? Team 7 vereint sich wieder, genau wie die genannten Stränge! In jedem Fall ist Naruto eine epische Geschichte über Akzeptanz, Loyalität und Teamwork und hat das Potential jeden von uns zu bewegen und mitzunehmen.

Eine Kette von Kämpfen

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Der Anführer einer Gruppe kann auf Knopfdruck gewechselt werden!

Der Story-Modus ist, wenn man bedenkt, dass es sich um das Finale der Serie handelt, ein einziger Boss-Kampf. Und der hat es in sich! Riesige Gegner wechseln sich mit flinken Widersachern ab und jeder Einzelne von ihnen fühlt sich episch an. Dabei sind die Fights eine Mischung zwischen dem klassischen, dynamischen Kampfsystem und Quick-Time-Events, die jedes Mal in tolle Kampf-Szenen münden und eine schnelle Reaktion erfordern. Das Kampfsystem ist, wie in den Vorgängern, für ein Beat-Em-Up als eher leicht und eingängig einzuordnen. Die Moves sind schnell erlernt und funktionieren so wunderbar zufriedenstellend. Mit dabei sind natürlich unheimlich viele Jutsus, Spezial-Attacken und geheime Finisher an denen man sich nicht satt sieht. Auch die Auswahl an Kämpfern kann sich sehen lassen: Über 100 Charaktere stehen Euch zur Verfügung und warten darauf getestet zu werden. Anders als in den Vorgängern gibt es nun sogar die Möglichkeit zwischen Euren 1-2 Teammitglieder hin und her zu wechseln- der Anführer des Teams lässt sich einfach auf Knopfdruck austauschen. All das lässt sich ohne Probleme steuern und funktioniert flüssig. Durch so viele Charaktere wurde das Balancing dieser wohl jedoch etwas schwierig – einige Kämpfer sind wesentlich stärker und haben durch einfacher aufzuführende Spezial-Attacken einen klaren Vorteil.

Viel zu tun

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Der Abenteuer-Modus spielt nach den Ereignissen der Hauptgeschichte

Wenn das große Finale nach 6-8 Stunden erst einmal durchgespielt ist, bleibt immer noch viel zu tun in Naruto Ultimate Ninja Storm 4. Auf der einen Seite wäre da der Abenteuer-Modus. Anders als in den vorherigen Teilen ist es im Story-Modus nicht mehr möglich tatsächlich zu den einzelnen Kämpfen zu laufen – im Abenteuer-Modus allerdings schon! Er spielt nach den Ereignissen der Hauptgeschichte und führt Euch zu vielen bekannten Plätzen aus Naruto. Hier erledigt Ihr Quests und könnt Euch in über 50 Kämpfen beweisen. Wer jedoch einen super inszenierten Story-Brocken erwartet ist hier falsch: Auf aufwendige Zwischensequenzen wird verzichtet und auch eine komplette Vertonung sucht man vergeblich. Trotzdem kann man einige schöne Stunden in der zusätzlichen Ninja-Welt verbringen. Natürlich dürfen auch die Online-Kämpfe nicht fehlen! Das Matchmaking funktionierte im Test gut und flüssig und machte unheimlich viel Spaß. Ein Liga-System und Turniere sind ebenfalls mit an Bord. Auch lokal ist Naruto ein Genuss für jedermann und profitiert von seinem leicht erlernbaren Kampfsystem.

Besser als der Anime

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Der letzte Teil der Reihe ist ein absoluter Hingucker

Naruto Ultimate Ninja Storm 4 überzeugt mit einer spektakulären Spielgrafik, die sogar den Anime in den Schatten stellt – die Zwischensequenzen sind schnell und rasant und die Kämpfe durch die großartigen Effekte umso spaßiger. Ein Manko gibt es jedoch in eben diesen Cutscenes: Das Spiel ist komplett vertont und in beiden verfügbaren (Japanisch und Englisch stehen Euch hier zur Auswahl) Varianten ist keine Lippensynchronität gegeben. Leider gab es auf der PS4 auch den ein oder anderen Lag bei aufwendigen Szenen. Auf dem PC ist das Spiel derweil sogar auf 30 FPS beschränkt und bietet kaum Einstellungsmöglichkeiten, was für viel Unmut unter den Steam-Nutzern sorgt. Der Soundtrack ist hingegen wunderbar stimmig und kann auch noch genussvoll außerhalb des Spiels weiter gehört werden.

Fazit

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Nostalgie-Trip!

Der letzte Teil der Naruto-Reihe war für mich ein absolut tolles Erlebnis. Als ich ein Teenager war, habe ich die Mangas gesammelt (sie stehen heute noch im Regal im Haus meiner Eltern) und jede Folge des Animes inbrünstig verfolgt. Man hat immer irgendeine Parallele zum eigenen Leben gefunden, mochte sie noch so klein sein. Und hier sitze ich nun, eine erwachsene Frau, Naruto Ultimate Ninja Storm 4 frisch getestet, und fühle mich so als hätte ich nie auch nur ein Kapitel verpasst. Ich fieberte mit, genoss die großartigen Effekte und verspüre das unheimlich große Verlangen alle Mangas und Anime-Folgen zu verschlingen. Das ich viel Zeit im Online-Kampf-Modus verbringen werde glaube ich jedoch nicht. Ich brauche sie doch um all die verpassten Jahre voller Naruto wieder aufzuholen!

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