
Plötzlich weg – warum Netflix sein Spiele-Regal leer räumt
Eigentlich wollte Netflix mit Mobile Games neue Wege gehen: keine Werbung, kein Aufpreis – einfach Spiele für alle Abonnenten. Seit 2021 wuchs das Angebot stetig. Doch nun folgt der Dämpfer: Mehr als 20 Titel verschwinden aus dem Katalog – und das schon Anfang Juli. Besonders brisant: Auch gefeierte Spiele wie Hades, Monument Valley, Braid und Katana Zero stehen auf der Abschussliste.
Eine offizielle Erklärung bleibt Netflix schuldig. Fest steht aber: Sowohl selbst produzierte Spiele als auch lizensierte Drittanbieter-Titel sind betroffen. Bei vielen laufen offenbar die Lizenzverträge aus – und Netflix verzichtet auf Verlängerungen. Nutzer, die die Spiele bereits installiert haben, können sie meist lokal weiterspielen. Neue Downloads oder Updates sind nach dem Entfernen aber nicht mehr möglich.
Diese Umstellung trifft nicht nur Fans, sondern auch die Strategie des Streaminggiganten. Während andere Plattformen wie Apple Arcade oder Xbox Game Pass auf stabile Bibliotheken setzen, wirkt Netflix’ Gaming-Zweig nun erstaunlich fragil. Das große Versprechen einer dauerhaften Spielesammlung verliert an Glaubwürdigkeit.
Spiele-Kahlschlag bei Netflix – was Nutzer jetzt wissen sollten
Ab dem 1. Juli 2025 starten die Löschaktionen – weitere Spiele folgen Mitte des Monats. Hades, das vielfach ausgezeichnete Actionspiel, verschwindet damit aus dem iOS-Angebot, wo es bisher exklusiv über Netflix verfügbar war. Wer also noch einsteigen will, sollte schnell handeln – ein separater iOS-Release ist bislang nicht in Sicht.
Auch die atmosphärischen Klassiker Monument Valley und Braid, einst Aushängeschilder der Indie-Szene, sind von der Löschung betroffen. Besonders bitter: Viele dieser Titel waren für Spieler ohne Konsole oder Gaming-PC eine der wenigen legalen, mobilen Zugangsmöglichkeiten. Für manche dürften sie bald schlicht verschwunden sein.
Wer regelmäßig bei Netflix Games spielt, sollte künftig genau beobachten, welche Titel dauerhaft verfügbar bleiben – oder rechtzeitig Alternativen prüfen. Erste Hinweise deuten auf eine Neuausrichtung hin: weniger lizensierte Titel, mehr Eigenproduktionen. Doch ob das reicht, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben, bleibt offen. Die jüngste Kürzung jedenfalls zeigt: Auch digitale Inhalte sind vergänglicher, als viele denken.