Masters of Anima

Masters of Anima: Vom Adepten zum Weltenretter

Former werden Masters of Anima genannt. Sie beschwören durch ihre Kräfte Wächter, die sie nach Belieben kontrollieren und einsetzen können. Gerade noch freut sich unser etwas sorgloser Protagonist Otto über die bestandene Prüfung zu eben so einem Former, da bricht auch schon das große Chaos los. Lord Zahr zerbricht den Herzenschild des Funkenbergs und lässt damit, wie in alten Zeiten bösartige Golems auf das Land Spark frei, die für Angst und Schrecken sorgen. Damit noch nicht genug wird auch noch Ottos Verlobte Ana in drei Kristallen eingesperrt. Als Otto machen wir uns jetzt an die Verfolgung des Schurken um die drei Kristalle zu zerstören, damit unsere Verlobte zu retten und vielleicht ganz neben bei auch noch die Welt.

Wuselfaktor hoch zehn

Auf den ersten Blick wirkt Masters of Anima wie ein klassisches Action-Rollenspiel. Um Zahr aufzuhalten, setzen wir jedoch primär darauf andere für uns kämpfen zu lassen. Dafür stehen uns ähnlich wie bei Pikmin unterschiedliche Arten von Untergebenen zur Seite. Insgesamt erlernt Otto während der Geschichte die Kontrolle über fünf verschiedene Wächter. Jeder der Wächter hat dabei verschiedenen Stärken und Schwächen. Die Protektoren zum Beispiel sind mit Schild und Axt bewaffnet, was sich perfekt für den Kampf an vorderster Front anbietet. Jäger hingegen erzielen mit ihren Bögen bei Feinden höheren Schaden, durch ihre schwache Panzerung sollten sie jedoch lieber in zweiter Reihe platziert werden. Da Otto immer nur eine bestimmte Anzahl an Wächtern gleichzeitig kontrollieren kann, gilt es taktisch genau zu überlegen, welche Truppen beschwört werden sollen. Stehen sie auf dem Schlachtfeld, folgen sie euch so lange, bis ihr sie zu einer Aufgabe schickt. Im weiteren Verlauf erhaltet ihr nach dem beenden eines Levels Erfahrungspunkte, mit denen sich sowohl Otto, wie auch die Wächter weiter verbessern lassen.

Leider ist die Controllersteuerung besonders in hektischen Situationen nicht wirklich ideal. Einheiten werden mit einem Zeiger in eine Richtung geschickt, die leider direkt an die Laufrichtung des Protagonisten gekoppelt ist. Mit der X-Taste sendet ihr die gerade gewählte Einheit einzeln oder als Gruppe aus. Die Kreis-Taste holt sie wieder zu euch zurück. L1 bzw. R1 bestimmt, welcher Einheitentyp ausgewählt ist. Weitere Tasten oder Tastenkombinationen rufen neue Wächter herbei, lösen sie wieder auf und lösen sogar Spezialangriffe aus. Wer von der Steuerung nicht überfordert ist, kann sich auch mit Otto direkt in das Geschehen mischen und selbst zuschlagen. Zu empfehlen ist jedoch, sich auf die Einheitenkontrolle zu konzentrieren. Durch die Anzahl der Gegner und eigenen Einheiten auf dem Bildschirm geht nämlich sehr schnell die Übersicht verloren.

Masters of Anima

Die nicht ganz so quicklebendige Welt von Spark

Grafisch ähnelt Masters of Anima mit seinem Cel-Shading-Look Diablo oder Torchlight. Der Spielwelt hätten jedoch einige Details mehr gut getan, um für eine dichtere Atmosphäre zu sorgen. Dafür bereisen wir während des Abenteuers verschiedenen Landschaften, die liebevoll gestaltet wurden. Innerhalb der Areale sind verschiedene Objekte versteckt, die Ottos Energie erweitern können oder mehr Erfahrungspunkte nach dem Abschluss des Levels gewähren. Immer wieder erwarten euch auch kleine Schalterrätsel, die es zu lösen gilt um weiter voranzukommen. Allzu herausfordernd werden diese zwar nie, lockern aber den Spielfluss erfolgreich auf. Auch der Sound ist mit seinen knackigen Effekten, schönen Musikstücken und professionellen englischen Synchronsprechern sehr gut gelungen. Die Präsentation der Zwischensequenzen ist hingegen leider nicht so überzeugend. Entweder stehen sich die Figuren in Spielgrafik etwas zu statisch gegenüber oder die Geschichte wird über ein Art minimalistischen Animationscomic erzählt.

 Fazit

Der Mix aus direkten und indirekten actionreichen Kämpfen und dem Management der Truppen macht bis auf die Situationen, in denen es zu hektisch wird sehr viel Spaß. Durch die unterschiedlichen Wächter bekommt das Spiel eine angenehme taktische Note. Stets muss man sich dynamisch auf die jeweilige Situation einstellen. Es gilt zu überlegen, welche Einheiten beschworen und wo sie auf dem Schlachtfeld platziert werden sollen. Leider trüben eben diese Situationen auch den Gesamteindruck. Wenn wieder einmal dutzende Truppen in der Hektik sterben, weil man durch die komplexe Steuerung die falschen Einheiten zurückbeordert hat, stellt das die eigene Geduld stark auf die Probe. Auch die Geschichte hat mit Otto zwar einen durchaus liebenswerten Helden, bietet jedoch keinen besonderen Tiefgang oder große Überraschungen. Auch der Bösewicht bleibt sehr klischeehaft platt und stellt selten die große Bedrohung dar, die er darstellen soll. Wer jedoch bereits mit Pikmin oder Overlord seinen Spaß hatte und neues Taktikfutter braucht, ist mit Masters of Anima gut beraten.

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