Bethesda legt nach. Knapp eine Woche nach der Veröffentlichung von Doom (lest hier den Test von Andy) steht nun Skyrim für die Switch in den Regalen der Händler bzw. im E-Shop. Im Gegensatz zu Doom war die Veröffentlichung des Rollenspiel-Epos von Anfang an klar, denn Nintendo fütterte seine Spiele recht früh mit Trailern zu Skyrim an.

Und zugegeben: Das Anfüttern hat zumindest bei mir funktioniert. Obwohl ich bereits etliche Stunden in das Spiel auf dem PC investiert habe, ist die Aussicht doch grandios, dass man nun quasi Himmelsrand überall erkunden kann. Eine langweilige Bahnfahrt? Kein Problem. Switch einpacken, Skyrim anstellen, Zeit vergessen. Die Frau oder Freundin belegt den TV? Auch kein Problem. Switch nehmen, ins Schlafzimmer zurückziehen und gemütlich ins Spiel abtauchen.

Ja, so wäre es theoretisch auch spielbar 😉

The Elder Scrolls

Skyrim ist der fünfte Teil der Elder Scrolls Reihe, entwickelt von Bethesda Game Studios, die u.a. auch für die letzten beiden Fallout-Teile verantwortlich waren.

Handlungstechnisch bettet sich das Spiel eben in die Elder Scrolls Reihe ein und spielt knapp 200 Jahre nach dem 4. Teil. Aber keine Angst: auch ohne Kenntnisse der Serie lässt sich das Spiel problemlos spielen. Viele Informationen zur Welt und den Geschehnissen wurden integriert, gerade über die Bücher, die man immer wieder finden kann, werden unzählige Geschichten erzählt.

Die Story hier zu erzählen, würde den Rahmen sprengen, deswegen nur kurz aus dem PR-Text zitiert:

„Der Großkönig von Himmelsrand wurde ermordet. Bündnisse entstehen, als verschiedene Ansprüche auf den Thron aufkommen. Inmitten dieses Konlfikts erwacht eine weit bedrohlichere, uralte Gefahr. Drachen, vor denen man sich längst in Sicherheit glaubte, kehren nach Tamriel zurück.“

Wir als Spieler sind nun Teil des Konflikts und machen uns auf unseren eigenen Weg. Dabei besticht das Spiel durch die offene Struktur, die uns das Spiel auf unsere Weise erleben lässt und uns nur wenig lenkt.

Rollenspiel to go

Skyrim wurde vor knapp 6 Jahren veröffentlicht, damals für PC, PS3 und Xbox 360. Es folgten 3 große DLCs und Veröffentlichungen für PS4 und Xbox One, eine VR-Version steht auch in den Startlöchern.

Die Switch Version hat nun eindeutig die Flexibilität auf der Habenseite. Egal ob am TV, im Tabletop-Modus oder als Handheld: man kann spielen wann und wo man möchte. Inhaltlich bietet die Switch-Version das Komplettpaket, d.h. neben dem Hauptspiel sind auch die 3 offiziellen DLCs (Dawnguard, Hearthfire und Dragonborn) mit an Bord. Außerdem gibt es exklusiv für die Nintendo Konsole eine optionale Bewegungssteuerung und amiibo-Support inkl. Klamotten und Ausrüstung aus der Zelda-Reihe.

Verkleidet als Link unterwegs? Kann man machen, muss man aber nicht.

So muss eine Portierung aussehen

Um es direkt vorwegzunehmen: die Portierung auf den kleinen Nintendo-Kasten ist gelungen. Egal ob im Handheld-Modus oder am TV, egal ob mit Joycons oder Pro-Controller: es ist in allen Situationen gut spielbar.

Technisch läuft das Spiel mit 30 Bildern über den Bildschirm, dabei muss es sich vor den anderen Versionen gar nicht groß verstecken. Im Handheld-Modus läuft es mit 720p im TV-Modus mit 1080p. Okay, die ein oder andere Textur ist etwas gröber und vielleicht der Detailgrad hier und da nicht ganz so hoch, aber das Gesamtbild stimmt absolut. Beachten muss man natürlich auch, dass es bereits 6 Jahre auf dem Buckel hat und generell nicht mehr so ganz zeitgemäß aussieht. Auch die Oberfläche, d.h. Schriften und Menüs sind angepasst, so dass man hier keine Probleme mit zu kleinen Einblendungen wie z.B. bei Doom hat.

Die Steuerung ist Skyrim-typisch ein wenig hakelig, hier fühle ich mich einfach bei Tastatur und Maus besser aufgehoben. Aber nach kurzer Eingewöhnung flutscht auch die Pad-Steuerung, bei der sich glücklicherweise auch die Sensibilität einstellen lässt.

Wer mag, kann auch optional eine Bewegungssteuerung zuschalten. Diese lässt sich z.B. beim Bogen schießen oder Schlösser knacken nutzen.

Die Bewegungssteuerung kann beim Zielen durchaus hilfreich sein.

Speicherfresser

Beachten solltet ihr, dass die Download-Version um die 16 GB fasst, man braucht also etwas Platz auf der Speicherkarte. Beim Modul solltet ihr beachten, dass ihr euch (falls gewünscht) noch die deutsche Sprachausgabe herunterladen müsst. Auf der Karte befindet sich nur die englische Synchronisation. Das schlägt noch einmal mit knapp über 3 GB zu Buche.

Ist jetzt sicher auch nicht die eleganteste Lösung, aber im Gegensatz zu den riesigen zusätzlichen Downloads bei z.B. Doom, NBA und L.A. Noire zumindest ein wenig kundenfreundlicher.

Immer wieder gibt es wunderschöne Landschaften zu entdecken.

Umfangmonster

Skyrim ist gigantisch, was den Umfang betrifft. Die Welt ist riesengroß (über 40 Quadratkilometer!) und steckt voller Geschichten und Orte, die zum Erkunden einladen. Dazu haben es alle 3 offiziellen DLCs ins Spiel geschafft, die das ganze Paket noch einmal deutlich erweitern. Ihr könnt locker mit einer 3-stelligen Spielzeit rechnen, ohne dass es langweilig oder repetitiv wird.

Einen Multiplayer gibt es übrigens nicht, das Spiel ist rein für Solisten ausgelegt.

Fazit

Danke Bethesda. So muss eine Portierung aussehen. Sei es vom Umfang, der Spielbarkeit oder der Technik: in allen Punkten gibt es kaum etwas auszusetzen. Keine Frage: wer das Spiel noch nicht gespielt hat, etwas mit Rollenspielen anfangen kann und eine Switch besitzt, kann es bedenkenlos kaufen. Wenn man das Spiel schon besitzt, muss man eben abwägen ob man es aufgrund der Flexibilität noch einmal kauft. Ganz ehrlich? Ich würde es tun. Skyrim immer und überall dabei haben zu können, ist doch ein riesiger Pluspunkt. Mehr Rollenspiel geht nicht.

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