Hier fängt die Geschichte an…im Hinterhof

Was 2010 als Studienprojekt in Deutschland begann wurde drei Jahre später zu einem kleinen Erfolg. Gefördert von der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg kam das Adventure „The Inner World“ als studentische Abschlussarbeit auf den Markt.
Die Geschichte um den Hauptcharakter Robert spielt in der Fantasiewelt Asposien. Der von Erdreich umgebene Hohlraum wird von drei sogenannten Windbrunnen belüftet. Windmönche beschützen und verwalten diese. So auch der Windmönch Conroy, der der Ziehvater des jungen Robert ist und diesen in die Geheimnisse von Asposien einweist. Als Robert eines Tages einen Anhänger von Conroy, den er polieren sollte, von einer Taube gestohlen bekommt, beginnt das Abenteuer für ihn. Auf der Flucht vor den Windgöttern, die Asposien heimsuchen und willkürlich Bewohner versteinern ist es die Diebin Laura, die Robert auf seiner Reise unterstützt. Doch ist sie wirklich diejenige, die sie zu sein vorgibt?

Was für eine Nase?!

Die Rahmenbedingungen der Story sind liebevoll vorgegeben und im Grunde keine große Innovation. Das Setting um den naiven Novizen Robert mit der Flötennase ist sehr detailliert und zieht einen in die 2D-Welt hinein. Im klassischen Point & Click könnt ihr mit den Gegenständen oder Charakteren agieren. Ob untersuchen, sprechen oder benutzen…die Möglichkeiten sind jeweils vorgegeben, so dass ihr nicht ewig ausprobieren müsst. In der Konsolenversion geschieht das ziemlich einfach indem ihr die Aktionstaste drückt und so mögliche Objekte angezeigt bekommt. Natürlich erhaltet ihr so nicht automatisch auch die Lösung für das aktuelle Rätsel sondern müsst in gewohnter Manier die Umgebung erkunden und durch Interaktionen teilweise schwere Nüsse knacken.

Robert und Laura

Die handgezeichneten Kulissen von Asposien begeistern nicht nur Liebhaber. Man merkt wirklich, dass alles stimmig ist und zu der Fantasiewelt passt. Die Charaktere neben Robert und Laura wirken selten blass und hauchen so eine Spur mehr Leben in das Spiel ein. Witzig sind vor allem die Dialoge, die oft auf den Punkt getroffen sind. Hier merkt man, dass Witze und Pointen nicht durch schlechte Übersetzungen versaut wurden sondern die Komik auch zur Sprache passt. Auch hier sind die Sprechrollen passend gewählt und unterstreichen die Charakteristik der Figuren.
Musikalisch ist „The Inner World“ kein Meisterwerk, kann jedoch bei den meisten Szenerien überzeugen und die Atmosphäre gut unterstreichen.

Basyl

Fazit

Auch vier Jahre nach Erscheinen der PC Version ist „The Inner World“ ein sehr interessanter Point & Click Adventure, dass mit viel Liebe zum Detail hergestellt wurde. Gerade im Hinblick dessen, dass das Spiel als studentisches Abschlusswerk gedacht war überzeugt das Ergebnis sehr. Auch die Umsetzung auf die Konsole hat dem Spiel nicht geschadet. Schade ist jedoch, dass es bis auf einige optische Feinheiten, keine allzu großen Veränderungen zur PC Version gibt. Wer noch nicht auf einem Abenteuer mit Robert war kann ohne mit der Wimper zu zucken zugreifen. Selten gibt es ein schönes und nicht zu einfaches Adventure zu einem vernünftigen Preis. Mit bekannten Größen wie Deponia oder anderen kann „The Inner World“ locker mithalten. Macht euch einfach selbst ein Bild davon.

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