Sim City lässt grüßen 

Bürgermeister seiner eigenen Stadt sein ist für viele Sim City Liebhaber nach wie vor ein erstrebenswerter Traum. Viele Spiele konnten dem Urgedanken von Sim City nicht das Wasser reichen. Cities Skylines von Paradox Interactive gibt es bereits seit März 2015 für den PC und seit einigen Wochen auch auf der Xbox-One.
Auf den ersten Blick stellt sich Cities Skylines wie ein weiterer Städtebausimulator dar. Zu Beginn kann man eine Map wählen, auf der man sich austoben möchte und bekommt sein Planungswerkzeug in Form einer Toolbar am unteren Ende zur Verfügung gestellt. Wer einfach Lust hat, wild drauf los zu bauen, kann direkt mit dem „unendlich-Geld“-Modus auf den Putz hauen getreu dem Motto: „Was kostet die Welt?!“. Auf der verfügbaren Map richtet man seine Zonen ein, die entweder Wohn-, Gewerbe- oder Industrieflächen definieren. Mit der obligatorischen Versorgung durch Strom und Wasser beginnen die Zonen, sich zu entwickeln. Gebäude, wie eine Polizeiwache oder ein Krankenhaus, dürfen ebenfalls nicht fehlen. Soweit nichts bahnbrechend Neues. Doch Cities Skylines wird nun erst richtig interessant.

Eine fertige Stadt aus der Vogelperspektive

Natürlich ist ein gutes Verhältnis zwischen den einzelnen Zonen wichtig. Genauso wichtig ist das Verkehrsnetz. Straßen müssen gut geplant sein, öffentlicher Verkehr ist gut zu positionieren. Die Bedienung mit Controller unterscheidet sich logischerweise um einiges von der mit der Maus. Dennoch ist die Portierung nutzerfreundlich und vor allem intuitiv. Man findet schnell, was man zur Vergrößerung seiner Stadt benötigt. Gerade die größere Darstellung im Vergleich zur PC Version ist dabei sehr hilfreich. Doch zurück zum Spiel. Hat man sich etwas ausgetobt werden die Möglichkeiten des Städtebaus dahingehend erweitert, dass neue Gebäude freigeschaltet werden und ihr auf eurer Karte mehr Fläche erhaltet. Leider muss man an dieser Stelle sagen, dass die Fläche recht beschränkt sein kann. Dafür ist man sehr flexibel mit der Bebauung. Mit den zur Verfügung stehenden Werkzeugen könnt ihr Gebäude oder Zonen wieder verschieben, falls ihr zum Beispiel Industrie neben einen Wohnblock gesetzt habt. Auch die Art der Bebauung könnt ihr definieren. Soll es ein Einfamilienhaus sein oder doch lieber der Wolkenkratzer im Zentrum eurer Stadt?

Darf ich vorstellen? Ein Cim

Ein sehr witziges Detail von Cities Skylines ist, das es seine Bewohner (kurz: Cims) mit einem kompletten Profil ausstattet. Klickt ihr einen der Bewohner auf der Karte an erhaltet ihr seine Vita inklusive Arbeitsplatz und was sonst noch wichtig zu wissen sein könnte. Verbunden damit könnt ihr so das Leben eures Lieblings-Cims verfolgen, bis er irgendwann einmal das digitale Zeitliche segnet. Ähnlich verhält es sich bei den Fahrzeugen auf den Straßen. Wollt ihr wissen, wer in dem Krankenwagen mitfährt? Einfach draufklicken und die Infos lesen. So kann man sich recht schnell mit seinen Bewohnern auseinandersetzen und auch die weitere Entwicklung seiner Stadt mit beeinflussen.

Die Skyline eurer Stadt

Die Portierung der PC Version auf die Xbox-One ist im Grunde genommen recht gut gelungen. Es gibt kaum Einschränkungen oder Verschlimmbesserungen. Ein großer Wermutstropfen ist jedoch die bei der getesteten Version fehlende Fähigkeit zur Einbindung von Mods. Zwar wurden einige Funktionalitäten, wie der Geld-Modus integriert, jedoch können angekündigte oder einige bereits erschienene Mods nicht genutzt werden. Europäische Gebäude oder Monorailbahnen bleiben somit erstmal nur den PC-Spielern vorenthalten. Dennoch ist die Vielfalt im Spiel absolut gegeben und liefert einiges an Spielspaß.

Fazit

Als Sim City Liebhaber stand ich Cities Skylines recht skeptisch gegenüber. Doch unter dem Strich hat mich die detaillierte Simulation des Spiels überzeugt. Zugegeben…die Grafik im Comic-Stil Look ist nicht jedermans Sache. Auch vereinzelte kleinere Fehler und Bugs können passieren. Was hier jedoch anders ist, als bei den Vorgängern ist Detailtiefe bis hin zu den einzelnen Bewohnern. Die Flexibilität im Aufbau inklusive der Umwidmung von den Zonen lässt anfängliche Fehler gegen entsprechende Credits verzeihen. Die Steuerung mit dem Controller ist intuitiv und schnell zugänglich und erleichtert auch den Mauszockern den Einstieg in die Welt der Cims. Einzig die fehlende Möglichkeit der Einbindung von Mods, wie es bei der PC-Version der Fall ist, lässt mich öfters am Computer spielen als vor dem heimischen Fernseher. Dennoch, Cities Skylines ist eine sehr gute Städtebausimulation, die dem Urgestein Sim City locker das Wasser reichen und in einigen Bereichen sogar übertrumpfen kann.

UPDATE: PS4-Version ebenfalls verfügbar

Auch auf Sonys aktueller Konsole macht Cities Skyline eine hervorragende Figur. Zum Umfang gehört – analog zur Xbox One Version – das erste Addon After Dark. Dieses erweitert die Städtebausimulation um die Aufbauelemente Tourismus und Nachtleben. Die für Konsolen angepasste Steuerung funktioniert überraschend gut und damit steht angehenden Bürgermeistern auch auf der PlayStation 4 nichts mehr im Wege! Bei einer unverbindlichen Preisempfehlung von 39,99 EUR kann man seit dem 15. August beruhigt zugreifen.

Der Zähler geht dank der passenden Umsetzung um einen halben Punkt nach oben und nähert sich damit dem mit einer glatten 9 bewerteten Test der PC-Version an. 

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