Der taiwanesische Hersteller AOC hat Ende letzten Jahres mit seine AGON-Reihe einige neue Premium-Gamingmonitore auf den Markt gebracht. Diese Gelegenheit möchten wir uns natürlich nicht entgehen und testen eines der Modelle – den AOC AG271QG – auf seine Alltags- und Spieletauglichkeit.

Lieferumfang und Aufbau

Der 27“ AG271GQ kommt sicher in einem 10 Kilo schweren Karton daher. Zwei ineinander greifende Styroporteile schützen den Monitor, sogar vor dem Auspacken, denn das Styropor sitzt sehr eng im Karton. Im Lieferumfang enthalten sind der Monitor, Träger und Standfuß aus Metall, Displayport-Kabel, sowie ein 3,5mm Klinkenstecker und ein USB 3.0 Kabel zur schnellen Datenübertragung. Die Kunststoffverarbeitung des Monitors und die gebürsteten Metallteile von Arm und Fuß wirken durchweg hochwertig.


Hat man es geschafft, alle Teile aus dem Karton zu befreien, hält man sich am besten – wenn überhaupt nötig – an die bebilderte Anleitung auf der Innenseite des oberen Kartondeckels, da die mitgelieferte Anleitung komplett auf Chinesisch gehalten ist. An dieser Stelle sei die Behauptung legitim, dass die meisten von uns dem Chinesisch Unterricht wohl ferngeblieben sind. Der Aufbau gestaltet sich jedoch gewohnt intuitiv: Standfuß mit Träger und Monitor verschauben, Kabel anklemmen, loslegen.

Optik und Ergonomie

Die hochwertigen Einzelteile fügen sich zu einem standfesten, gut ausbalancierten, ca. 6,5 Kilo schweren Monitor zusammen. Während der Bildschirm in mattem Schwarz gehalten ist – die Rückseite hat zusätzlich einen schnittigen roten Streifen, oder gar Schwingen – fallen Arm und Standfuß in metallenem Silber aus. Zudem finden wir auf beiden Seiten jeweils einen 2-Watt Lautsprecher. Diese sitzen auf der Rückseite unter den Belüftungsschlitzen und sind somit unsichtbar – und eigentlich auch unnötig, da der Klang nicht berauschend ist, wie sich rausstellen wird. Die an der hinteren rechten Monitorseite angebrachte Headsethalterung verdeutlicht sofort, dass hier vor allem eingefleischte Fans der digitalen Spielekost angesprochen werden sollen.
Der Träger ist mit einem Schlitten zur Höhenverstellung versehen. So kann der Monitor bis zu 130 mm in der Höhe an die eigenen Bedürfnisse frei angepasst werden. Auch ohne Einrastfunktion hält der Monitor die gewünschte Position. Mit niedrigster Einstellung haben wir einen Abstand von 6,5 cm zum Tisch. Natürlich kann auch die Neigung den Sitzverhältnissen angepasst werden. So ist es möglich, den Monitor um 21,5 Grad nach hinten, bzw. um 3,5 Grad nach vorne zu neigen. Zusätzlich kann der Monitor zu beiden Seiten hin um bis zu 20 Grad geschwenkt werden. Dank des recht breiten Standfußes gibt es aber auch hier keine Einbußen in Punkto Balance.


Auch bei schnelleren Bewegungen der Maus (oder sonstigen Erschütterungen auf dem heimischen Schreibtisch) verliert unser neues Wiedergabegerät nicht die gute Haltung. Anders als bei manchen Konkurrenzprodukten in dieser Größenordnung konnte ein Wackeln des Bildschirms – wenn überhaupt – nur minimal festgestellt werden.

Das Bild – Ein Gamerherz kann (fast) nicht höher schlagen

Das Display beim AG271QG kommt „nur“ teilentspiegelt daher. Das Bild weist klare, satte Farben auf. Auch bei einem weiteren Blickwinkel sind hier kaum Änderungen wahrnehmbar.
Beim Erstbetrieb gibt der Monitor „warme“ Farben, sowie die folgenden Einstellungen wieder: Helligkeit 90, Kontrast 50 und einen Gammawert von 1. Die Belichtung ist hier allerdings sehr hoch eingestellt, was den Schwarzwert durch die Überbelichtung wie üblich eher grau wirken lässt. Hierbei ist die eigene Empfindung gefragt: bei einem Helligkeitswert von 30 ist der Bildschirm für uns immer noch hell genug und auch Schwarz wird perfekt dargestellt. Darüber hinaus ist das IPS-Panel bei diesen Einstellungen auch frei von Lichthöfen oder Backlight-Bleeding, beispielsweise am Rand. Die individuellen Einstellungen können entweder direkt über das On-Screen-Menu, oder mit der (mitgelieferten) „i-Menu“ Software gewählt werden.


Die höchstmögliche Auflösung des Displays beträgt 2560×1440 Pixel – also Quad HD, leider kein 4K – gestärkt mit bis zu 165 Hz Bildwiederholrate (im Overclock-Modus!) und NVIDIA G-sync. Auch Spieler ohne die neueste Generation von Grafikkarten werden so ein detailreiches und knackiges Bild bekommen. Eine tatsächliche 4K Auflösung wäre aber in diesem Preissegment auch möglich gewesen! Die Reaktionszeit von 4 MS bleibt im Rahmen. Für Heimkino-Freunde sei noch erwähnt, dass über HDMI auch eine Wiedergabe in 24 Hz möglich ist! Der Sound aus den beiden 2-Watt Boxen lässt wie üblich sehr zu wünschen übrig. Für nen schnellen Abstecher zu youtube passabel, um den neuen Teaser Trailer der derzeit favorisierten Serie zu schauen, aber für die Mukke des Lieblingsinterpreten sollte auf eine externe Lösung zurückgegriffen werden.

Fazit

Der Monitor macht zu jeder Zeit am PC einfach nur Spaß. Ob im Spielbetrieb, als kleine Kinoleinwand, oder sicher auch zur Bild- und Videobearbeitung: der AG271QG ist ein echter Allrounder. Vorausgesetzt ist natürlich die Kalibrierung an die eigenen Bedürfnisse und Empfindungen. Der immer noch recht hohe Preis von knapp 700 Euro siedelt sich zwar in der gehobenen Preisliga an, ist aber durch die aufgezählten Stärken durchaus berechtigt. Klare Kaufempfehlung!

One Reply to “AOC Agon AG271QG – Der Allrounder im Test”

Schreibe einen Kommentar

Weitere Beiträge