Wer kennt ihn nicht, den anstrengenden Alltag. Morgens bekommt man vom Chef schon Terminarbeit um die Ohren geschlagen, der Bürokollege hatte Streit mit seiner Frau und ist entsprechend schlecht gelaunt und grundsätzlich geht alles schief, was man anpackt. Zugegeben, das hört sich eher nach einem Montag an, der auf einen Freitag den 13. fällt. Dennoch tut es nach einem anstrengenden Tag gut, wenn man sich auspowert. Während viele sich mit Sport abreagieren oder gemütlich den Tag mit einem Glas Wein wegspülen, lasse ich mich gerne an einem Prügelspiel aus. Als virtueller Kämpfer der ersten Stunde freute ich mich darauf, dass es endlich wieder einen neuen „King of Fighters“ gibt.

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Es wird wieder ernst!

Das Warten hat ein Ende!

Sechs Jahre sind seit dem letzten Teil vergangen und läuten mit der sehnlichst erwarteten Fortsetzung eine neue Ära ein. Kenner der Serie wissen um die zusammenhängende Story der Vorgänger, die auf der alten Spielekonsole „Neo Geo“ ihren Siegeszug begann. Entwickelt für die Next-Gen-Konsolen beginnt auch eine neue Story, so dass Neueinsteiger nicht unbedingt Vorkenntnisse benötigen, um dieser folgen zu können. Hinzu kommt, dass diese auch nicht vor Tiefe strotzt. Aber wer benötigt auch großartige Stories, wenn er einfach nur mal kämpfen möchte. Der selbsternannte KoF Champion Antonov richtet selbst Turniere aus, um damit seinen Profit zu maximieren. So kommt es, dass er ein weltweites Turnier veranstaltet in dem er sich als Champion beweisen kann.

King of Fighters bietet eine gute Plattform, um sich einmal richtig auszutoben. Doch erst dürft ihr euch drei von fünfzig Kämpfern aussuchen. Neben Klassikern, wie KYO KUSANAGI gibt es auch einige Neulinge. Wie ihr schon bemerkt habt finden die Kämpfe in Dreier-Teams statt. Ist euer Team ausgewählt könnt ihr auch deren Reihenfolge im Kampf wählen. Küsst der erste von euch die Bretter kommt eure Nummer Zwei zum Zuge, um zu beenden, was begonnen wurde. So könnt ihr spezifische Teams nach Herkunft aufstellen oder einfach diejenigen auswählen, die euch am besten liegen.

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Special Move in Szene gesetzt

Wer hat die Grafik aufgebohrt?

Die Umsetzung auf die neue Konsolengeneration bringt auch eine große Veränderung: Aus 2D wird 3D. Die Kämpfer und die Umgebung wurden liebevoll zum Leben erweckt und liefern detaillierte Abläufe. Auch die Arenen sind schön gerendert und zaubern eingefleischten Fans der Serie mit kleinen Details (Eastereggs) ein Lächeln auf die Lippen. Doch SKN hat bei der Umsetzung bewusst darauf verzichtet, alles in drei Dimensionen zu bringen. Das Gameplay beschränkt sich auf das Horizontale und konzentriert sich damit auf das Wesentliche eines Beat’em Ups. Das ist auch gut so und lenkt nicht unnötig vom Geschehen ab.

Man merkt, dass Street Fighter bei den Moves etwas inspirierend wirkte. Das Kombosystem wartet dabei mit anspruchsvollen Neuerungen auf. Im Grunde könnt ihr normale Kombos wirken und diese mit Special Moves aufwerten. Reiht man diese in eine steigende Abfolge wäre dies Kombo – Special – Super Special. Damit ihr den Climax Super Special erreicht müsst ihr die vorherigen Specials jeweils canceln und damit einen Ex Special erwirken. Was so kompliziert klingt ist auch in der Abfolge sehr kompliziert und fordert sehr viel Fingerarbeit von euch. Wenigstens ist die Steuerung sehr gut und erlaubt kleine Fehler. Habt ihr es geschafft, werdet ihr mit einer schönen Sequenz belohnt, in der euer Gegner ordentlich eins auf die Mütze bekommt. Anfänger in dem Genre können sich mit einer Art Power Button einen kleinen Vorteil verschaffen und so anfangs ordentlich Schaden austeilen. Tritt man damit gegen einen Profi an, schmilzt der Vorteil schneller dahin, als das Eis im Backofen. Gut umgesetzt ist auch die Balance zwischen den Kämpfern selbst. Ein großer und schwerfälliger Kämpfer teilt ordentlich aus, während ein agiler Kämpfer schneller und wendiger ist.

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Der Climax Move macht ordentlich Dampf

Damit ihr euch richtig austoben könnt gibt es die üblichen Spielmodi. Der Storymodus erzählt von Antonovs Turnier und endet in einer außerirdischen Wendung. Wer bisher noch nichts oder kaum etwas mit KoF zu tun hatte kann sich im Tutorial die wichtigsten Schritte beibringen lassen, um beispielsweise im Online Modus bestehen zu können. Ebenso könnt ihr im Trainingsmodus eure Kombos üben. Herausforderungen, wie einen Überlebens- oder ein Zeitmodus, gibt es auch. Das war es auch schon mit den Modi. Leider ist der Storymodus nach kurzer Zeit durchgespielt und bietet keine Neuerungen, wenn man ihn mit anderen Charaktern spielt. Erfahrene Spieler benötigen dafür gerade einmal 30 Minuten. Hier hätte etwas mehr Potenzial genutzt werden können.

Fazit:

Als Jünger von Mortal Kombat und Street Fighter aus den 90ern, fand auch King of Fighters seinen Weg in meine Hände. Die Evolution der Reihe in das zukunftsweisende 3D Setting war absolut notwendig und wurde auch gut umgesetzt. Man muss sich nicht mit Seitenschritten ärgern und skurrile Kamerafahrten überstehen. Wurde man vom aktuellen Capcom Titel enttäuscht sollte man auf jedenfall bei KoF reinschauen. Leider ist die dürftige Story und die wenigen Spielmodi ein großes Manko, was King of Fighters 14 eine sehr gute Note kostet. Hier hätte man etwas mehr bieten können, um dem Ganzen den perfekten Schliff zu geben. Dennoch lohnt es sich, das Spiel zu haben. Schliesslich gibt es immer mal einen dieser Tage, den man im virtuellen Kampf weghauen sollte.

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