Sci-Fi trifft auf Pop

Kirby ist zurück und erneut steht das Schicksal seines Planeten Pop auf dem Spiel. Doch diesmal muss er sich nicht nur den einheimischen Monstern entgegen stellen, denn feindliche, mechanische Invasoren aus dem All sind auf dem Planeten eingefallen, die es so schnell wie möglich zu vertreiben – oder sollte man besser sagen zu verdauen? – gilt. Und da sowohl auf Meta Knight wie auch auf König Dedede kein Verlass ist, muss unser liebster rosa Gummiball wieder einmal ran. Viel Tutorial bekommen wir dabei nicht, jedoch sind die meisten Basis-Aktionen von Kirby auch leicht zu verstehen und werden zumindest das erste Mal mittels Bildmitteilung im Spiel kurz angezeigt.

Wie schon aus vorherigen Spielen gewohnt könnt ihr unzählige Gegner schlucken und deren Attacken mittels Kirbys Kopierfähigkeit gegen sie selbst verwenden. Dabei sind mit 25 verschiedenen „Verwandlungen“ die sich im Spiel finden lassen im Gameplay kaum Grenzen gesetzt. An manchen Stellen braucht ihr zwar eine bestimmte Fähigkeit, meistens lässt euch das Spiel jedoch freie Wahl, wie ihr die einzelnen Verwandlungen anwendet.

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Darunter befinden sich allseits bekannte und beliebte Verwandlungen wie etwa der „Bomben-Kirby“ oder der „Schwert-Kirby“, aber auch mit neuen Ideen, wie zum Beispiel dem „Doktor-Kirby“, der mit bunten Pillen um sich wirft und kräftige Seitenhiebe mit dem Klappbrett verteilt, kann das neue Spiel auftrumpfen. Hier kommt auch die Mechanik der amiibos ins Spiel, denn es gibt so gut wie keinen amiibo, der nicht mit dem Kirby Titel kombinierbar ist. Mit verschiedenen Figuren könnt ihr jederzeit Kirbys Verwandlung nach Belieben anpassen.

 Jede der kopierten Fähigkeiten steuert sich anders und ist somit nicht immer auf Anhieb leicht zu verstehen, im Pause-Menü kann der momentan ausgerüstete Zustand jedoch stets genau nachgelesen und erlernt werden. 

…und auf Metal!

Aber nicht nur Kirby selbst kann sich diesmal verwandeln. Um die Übernahme der mechanischen Widersacher zu verhindern, steht euch ab dem zweiten Level in regelmäßigen Abschnitten der Robo-Anzug zur Verfügung. Hüpft ihr in diesen hinein so vergrößert sich Kirbys Durchschlagkraft und seine Reichweite, außerdem ist er in der Lage schwere Blöcke zu verschieben, um neue Wege freizulegen oder andere Hindernisse aus dem Weg zu räumen.

Doch damit nicht genug; auch während unser kleiner Held den Roboter steuert, kann er Fähigkeiten von anderen Gegnern scannen und sich diese aneignen. Insgesamt gibt es für den Roboter zehn verschiedene Upgrades, die alle unterschiedlich angewendet werden wollen. Damit wird der sonst so harmlos wirkende pinke Roboter zu einer mit Kreissägen, Laserschwertern oder Flammenwerfern ausgestatteten Monstrosität, mit der ihr den Gegnern ordentlich zu Leibe rückt.

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Dies wird auch sehr innovativ ins Spielgeschehen eingebunden, so müsst ihr zum Beispiel mit der Kreissäge Baumstämme zersägen oder etwa mit dem Flammenwerfer Zündschnüren in Brand setzen, die anschließend eine Kanone abfeuern. Gerade solche Abschnitte machen sehr viel Spaß, da es immer viel zu entdecken und zu puzzeln gibt.

Abgesehen vom neuen Roboter-Feature bleibt der neue Ableger dem Genre aber treu, sodass Fans der Serie auf keinen Fall zu kurz kommen. 

Vielfalt durch und durch

In der Rolle des pinken Kaubonbons durchstreift ihr insgesamt sechs Welten, eine farbenfroher als die nächste. Von den malerischen Landschaften über Kirbys knuffige Gehilfen bis hin zu den kunterbunten Gegnern wurde alles sehr liebevoll und bis ins kleinste Detail hin ausgearbeitet. Die jeweiligen Level sind enorm vielseitig und jedes einzelne von ihnen besticht durch einen hohen Wiedererkennungswert. Mal manövriert ihr Kirby durch die Waggons eines Zuges, mal streift ihr durch tiefe Wälder um als nächstes peitschenschwingend im Wilden Westen umherzuziehen. Zusammen mit alt bekannten Melodien sowie neuen Abmischungen wirkt Kirbys kunterbunte Welt stimmig und voller Leben.

Außerdem gibt es noch die kleinen Sammelquests, die ihr mehr oder weniger optional absolvieren könnt. In jedem Level gibt es drei sogenannte „Robo-Blocks“ und unzählige Sticker, die gefunden werden wollen. Sammelt ihr während der Level zu wenige Robo-Blocks, so bleibt euch der Weg zum jeweiligen Boss-Gegner versperrt. Wenn ihr hingegen alle Robo-Blocks einer Welt eingesammelt habt, schaltet sich ein neues Zusatzlevel frei, in dem es weitere Blöcke und Sticker zu sammeln gibt.

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Mit den gesammelten Stickern könnt ihr euern Roboter ein wenig aufhübschen, jedoch lassen sich maximal zwei von ihnen an eurem Metallmantel anbringen. Sammelt ihr die seltenen goldenen Sticker ein, von denen es in jedem Level nur einen gibt, so wird eure Beharrlichkeit nach Spielende noch mit einem kleinen Extra belohnt. 

Neben dem Storymodus könnt ihr noch auf zwei weitere Minispiele zurückgreifen, der „Kirbys 3D Arena“, in der ihr möglichst viele Gegner in möglichst kurzer Zeit erledigen müsst, sowie „Kirbys Teamjagd“ in der ihr euch mit bis zu drei weiteren Mitstreitern mit verschiedenen Boss-Gegnern messen könnt. Stehen euch keine realen Mitstreiter zur Verfügung, so werden die drei anderen Kirbys von KIs gesteuert und der Spielspaß bleibt euch nicht verwehrt.

Endlich wieder Spieltiefe!

„Kirby – Planet Robobot“ ist außerdem ein Nintendo 3DS Titel, der wie schon lange kein anderer mehr die dreidimensionalen Fähigkeiten der Konsole optimal ausschöpft. In den Welten ist es euch des Öfteren möglich vom „Vordergrund“ in den „Hintergrund“ zu springen – eine willkommene und sehr gut ins Spielgeschehen eingebundene Abwechslung, die buchstäblich für mehr Tiefe sorgt.

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Gerade im „Rad-Modus“, in den sich der Roboter-Kirby verwandeln kann, könnt ihr nach Gutdünken spektakuläre Sprünge zwischen den Ebenen durchführen, ansonsten gibt es Doppelsterne, mit denen ihr Kirby mit und ohne Metallüberzug nach weiter vorne oder hinten manövrieren könnt.

Fazit

Kirby macht Kinder froh – und Erwachsene ebenso!

„Kirby – Planet Robobot“ ist kein Spiel, das euch Nächte lang wach halten wird, weil ihr den entscheidenden Boss einfach nicht in die Knie zwingen könnt. Der Titel ist wie schon auch die Vorgänger hauptsächlich für Kinder konzipiert und besitzt deshalb auch einen relativ einfachen Schwierigkeitsgrad, bei dem es euch an Leben nicht mangeln wird. Für zwischendurch oder zur Abwechslung ist der Titel trotzdem auch für die Älteren unter euch geeignet und bereitet dank der neuen und alten Vielfalt sehr viel Spaß.

Was mir bei dem Titel etwas negativ aufgefallen ist, ist die
Tatsache das Kirby nicht nur im Roboteranzug, sondern auch ohne großen Ballast am Körper etwas gemächlicher als andere Jump’n’Run-Helden daherkommt. Das fällt vor allem unter Wasser auf, da er hier logischerweise noch langsamer ist. Daran konnte ich mich auch nach mehreren Spielstunden nicht so ganz gewöhnen. Da die Gegner allerdings auch nicht merklich schneller sind, bleibt das Spiel zumindest fair. Auch Schade ist, dass die Spielzeit mit nur sechs Welten etwas kurz geraten ist, als Kirbyfan wünscht man sich natürlich immer noch ein paar Level mehr. Aber alles in allem ist der neue Ableger in jedem Falle ein solider Titel, bei dem alte sowie auch neue Fans der Serie zweifellos zugreifen müssen.

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