Es war einmal…

Neben den Standard-Attacken, stehen euch auch Spezial-Angriffe zur Verfügung.
Neben den Standard-Attacken, stehen euch auch Spezial-Angriffe zur Verfügung.

Wie der Titel schon vermuten lässt, finden wir uns in der nordischen Mythologie wieder. Hier hat Loki seinem Vater Odin das verbleibende Auge gestohlen. Blind vor Zorn und blind im wahrsten Sinne des Wortes, bedient sich Odin mystischer Kräfte und beschwört gefallene Wikinger. Da sich die wandelnden Toten häufig Zombies schimpfen, fusioniert man einfach nordische Krieger mit lebenden Toten, schon hat man die Zombie Vikings. Mehr Story ist nicht nötig, um dem linearen 2,5-D Sidescroller folgen zu können. Zu Beginn könnt Ihr vor jeden Level euren Charakter wählen, jeder ist in einem ansprechenden Grafikstil kreiert und besitzt individuelle Fähigkeiten. Beispielsweise könnt Ihr Baconstreifen regnen lassen, welche dann viel Schaden verursachen, oder Ihr macht von eurem Oktopus-Gürtel gebrauch und schleudert die Widersacher mit riesigen Fangarmen in die Luft. Insgesamt stehen euch 4 Charaktere zur Auswahl. Zusätzlich könnt ihr vor jedem Level gesammelte Punkte in Waffen und Runen investieren. Waffen machen beispielsweise mehr Schaden, Runen geben euch zusätzliche Fähigkeiten. So zieht Ihr mit einem mächtigen Zombie-Wikinger in die Schlacht der linearen Levelkompositionen.

Spaß muss sein

Fiese Zwischengegner erwarten euch.
Fiese Zwischengegner erwarten euch.

Nicht zuletzt durch viele kleinere Witze und lustige Anekdoten, nimmt sich Zombie Vikings gekonnt selbst auf den Arm und auch ich muss gestehen, ich habe teilweise schmunzeln müssen. Wenn Ihr einen Wurm durch die Gegend tragen müsst, der sich nur beschwert, dass Ihr zu langsam seid, ist das schon irgendwo komisch. Leider fallen viele Witze an meinem Sinn für Humor vorbei und landen entsprechend tief. Ein „Ö“ hier, ein pseudolustiger Umlaut da und ein Setting, was eigentlich nur lustig sein kann, so wahrscheinlich der Gedanke. In meinem Fall gehört wohl etwas mehr dazu. Die Level sind zahlreich, leider auf Dauer etwas eintönig. Weniger ist eben doch manchmal mehr und ich hätte mich über eine geringere Anzahl von abwechslungsreichen Leveln mehr gefreut. Trotzdem macht die Grafik Laune und auch die verschiedenen Gegnertypen halten euch einige Stunden am Controller. Sollte es im Story-Modus doch eher zu schnöde werden, winken verschieden Arenen und Spiel-Modi zur Unterhaltung. So erinnern manche Kampfplätze an die Konzeption von Super Smash Brothers, allerdings sind diese hier lange nicht so ausgereift. Auch ein „Fußball-Modus“ steht bereit, doch der macht nur in höchster Form Lust auf eine weitere Runde.

Die höchste Form

MIt bis zu 4 Spielern metzelt Ihr euch durch die Level.
MIt bis zu 4 Spielern metzelt Ihr euch durch die Level.

Herzstück des Spiels ist die Möglichkeit mit bis zu 4 Spielern durch die Gegend zu metzeln, oder sich in der Arena zu bekriegen. Das System funktioniert hier tadellos und die Ansprüche an geübte Zockerhände sind so gering, dass auch blutige Anfänger mit der Steuerung zurechtkommen werden. Hüpfen, links, rechts, Attacke, Spezialattacke und eventuell noch blocken. Wobei Letzteres verschwindend gering von Nöten ist, denn gegen das permanente Button Smashing haben eure Gegner einfach keine Chance. Auch die unterschiedlichen Spielmodi machen eigentlich nur mit Freunden Spaß. Gemeinsam entwickelt sich schnell eine dynamische Runde, was allerdings durch Eintönigkeit der Levelart ebenfalls sehr schnell stagniert. Zwar bietet Zombie Vikings einen gelungenen Grafikstil und das gesamte Artwork spricht mich durchaus an, jedoch findet sich, auch mit vielen Freunden, keine Langzeitmotivation in diesem Titel.

Fazit

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Zombie Vikings ist ein Zwischendruch-Titel. Auch wenn ich nach diesen Worten mein Fazit schon abschließen könnte, nutze ich die Zeile doch noch, um alle positiven und negativen Aspekte gebündelt zu präsentieren. Ganz klare Stärke sind die unterschiedlichen Charaktere mit ihren Fähigkeiten. Der Grafikstil gefällt mir, ähnlich wie die Musik, sehr gut. Das Genre zeichnet sich generell durch Kurzweiligkeit und Button-Smashing aus, cool ist allerdings, dass ich alles mit bis zu 3 weiteren Freunden genießen kann. Zu den Schwächen zählt definitiv die Eintönigkeit, die zu flachen Witze und der Versuch mehr in ein genretypisches Spiel zu packen als sinnvoll wäre. Für Fans von Beat’em Up Games und des besonderen Humors, sicher kein Fehlkauf, für alle anderen, die dennoch Ihren Durst nach schneller Action in Sidescroller-Manier stillen wollen, sollten eher auf Titel wie Castle Crasher oder Streets of Rage zurückgreifen.

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