Erster Eindruck

Der Einfachheit halber werden wir den Philips-Monitor mit der Modellnummer 275C5QHGSW-Moda folgend nur als Philips Moda bezeichnen. Wir kennen das Ambilight-Feature von Philips-TV-Geräten. Die rückseitigen Leuchtelemente am Fernseher vergrößern den wahrgenommenen Bildeindruck, indem sie die jeweiligen dominierenden Bildfarben an die Wand hinter dem Fernseher projiziert. Bild und Wohnumgebung verschmelzen im immersiven Erlebnis – so Theorie und Praxis. Nun hat uns das Ambilight-Feature an diesem Philip Monitor, dem Philips Moda, aber überrascht: Statt der Rückwand leuchtet hier der Sockel und erfüllt den Raum mit den jeweils dominanten Bildschirmfarben. Bis wir die entsprechenden Treiber installiert haben, läuft hier aber nur eine Standardeinstellung mit ineinanderfließenden Farben ab. Der Leuchtradius ist ausreichend genug um in einem dunklen Raum bei höchster Leuchtintensität den Schreibtisch vollständig mit Licht zu fluten.

Moda_ambi
Das Ambiglow-Feature flutet den Raum / Schreibtisch mit Licht und will so ein immersiveres Erlebnis erzeugen.

Vom Äußeren her integriert sich der auffällig große Sockel des Ambilight perfekt in das restliche Design des Philips Moda: Schlicht, elegant, geschwungen und rahmenlos. Nach dem „Edge-To-Edge“-Prinzip wirkt der Monitor im ausgeschalteten Zustand mit nur 3,5mm Rahmen sehr schnittig. Angeschaltet wird aber deutlich, dass der Rahmen in Wirklichkeit größer ist und ein äußerer Rand der Bildfläche schwarz bleibt. Dieser Fake-Rahmen erfüllt allerdings seinen Zweck und unterstützt die extravagante Form des Bildschirms. Die Rückseite des Philips Moda ist in kammwelliger Manier geriffelt und setzt einen zusätzlichen Akzent. Ohne Frage wäre der Moda ein Blickfang in jedem Gaming-Setup.

Der Philips Moda verfügt über keine Lautsprecher, aber aus dem Zeitalter sind wir wohl ausgetreten. Im Lieferumfang sind weiterhin enthalten: Stromkabel, VGA-Kabel, HDMI-Kabel, Treiber-CD und Garantiekarte.

Technik und Komfort

Das AH-IPS-LCD-Display sorgt dafür, dass wir auch bei einem Einfallwinkel von bis zu 178 Grad stabile Farben und Kontraste sehen. Philips liefert den Moda wie gewohnt farbecht ab Werk. Die native und maximale Auflösung des Philips Moda beträgt 1920×1080 Bildpunkte. Das ist auf einer Bildfläche von 27 Zoll akzeptabel, könnte aber auch mehr sein. Nichtsdestotrotz wirkt das Bild scharf und insbesondere die Farbtreue kann uns überzeugen. Die integrierte Flicker-Free-Technologie (Standard wie bei vielen Herstellern) beugt Augenermüdung vor und steht für einen Bildschirm der aktuellen Generation. Die Reaktionszeit von 5ms ist für den Gaming-Kontext mehr als ausreichend. Ein echter Unterschied zu beispielsweise 1ms wäre unter menschlichen Bedingungen auch nicht wahrzunehmen. 

Moda_Back
Die nach hinten gerichteten Anschlüsse schonen die Kabel und unterstützen das schlanke, geriffelte Design.

Die Ambiglow-Base besitzt einen eigenen Prozessor, der das eingehende Bild analysiert und Helligkeit und Farbe des Sockellichtes direkt anpasst. Wir können das Ambiglow nicht nur über die Standard-Menüs des Bildschirms bedienen, sondern Helligkeit, Farbe & Co. auch über Touch-Gesten am Sockel selbst konfigurieren. Leider müssen wir viele der Touch-Befehle durch hartnäckiges Wedeln erzwingen, da die Sensoren viele Gesten entweder gar nicht oder nur langsam erkennen. An unfunktionale Touch-Sensoren ist man heutzutage aber allerdings gewöhnt.

An Anschlüssen liefert uns der Philips Moda VGA und 2x HDMI, wovon einer MHL-kompatibel ist. Die MHL-Schnittstelle (Mobile High Definition Link) erlaubt es uns, tragbare Geräte wie Smartphones oder Tablets direkt an das HD-Display anzuschließen. So können Filme, Fotos, etc. vom Smartphone auf dem Bildschirm verwendet und gleichzeitig das Mobile-Gerät aufgeladen werden.

Praktische Anwendung

Trotz dem Ambilight-Feature ist der Philips Moda mit dem Energystar ausgezeichnet und verbraucht mit 20 Watt nicht mehr als andere Bildschirme dieser Klasse. Die Helligkeit des Ambiglow lässt sich selbstverständlich regeln, um beispielsweise den Unterschied zwischen Tag und Nacht zu kompensieren. Das kann bei Bedarf auch automatisch per Timer geschehen.

Während es die rückseitige Ambiglow-Funktion von zeitgemäßgen Fernsehern schafft, die wahrgenommene Bildfläche zu vergrößern, baut die Ambilight-Funktion im Sockel des Philips Moda eher einen Surround-Effekt auf, der das Spielerlebnis ein Stück weit intensiver macht. Gerade atmosphärische Games wie Amnesia wirken eindrucksvoll, wenn das Laternenlicht die Umgebung erhellt oder in einer panikhaften Attacke sofort abgeblendet werden muss. Wenn die Ambiglow-Base in so einem Moment mitzieht, wirkt das nicht nur ansehnlich, sondern stärkt die Immersion. – In anderen Fällen wiederum kann die Ambiglow-Base nur als nettes Extra-Feature überzeugen. Highlights sind aber gegeben. Weiterhin leuchtet das Ambiglow auf der höchsten Konfiguration hell genug, als dass es am unteren Bildschirmrand einen deutlichen Kantenglanz erzeugt, was ebenfalls sehr stimmig wirkt.

Moda_Side
Das Ambiglow-„Ei“ ist komplett Touchinteraktiv – manchmal tuen sich die Gesten jedoch schwer, erkannt zu werden.

Im ausgeschalteten Bildschirmzustand können wir Ambiglow weiterhin als Stimmungslichtlein verwenden. Die Touchinteraktionen bleiben erhalten und wir können beispielsweise noch die Farbe durch Wischgesten verändern – Blau am Morgen, Orange in der Nacht. Wir können den Philips Moda mit ausreichend Spielraum von -5 bis 20 Grad neigen. Aber wo Licht ist, ist auch Schatten: Leider können wir den Moda weder drehen, noch höhenverstellen – Der Bildschirm ist wie aus einem Guss designt.

Fazit

Philips hat mit dem Moda (275C5QHGSW) einen Monitor nach Vorbild der Ambiglow-Fernseher geschaffen – und obwohl sich das Prinzip hier nicht mit Immersion und Intensität der TV-Beleuchtung messen kann, hat der Ambiglow Sockel trotzdem seinen Reiz. Abgesehen von diesem zentralen Feature ist der Philips Moda aber auch technisch ein guter Bildschirm, der nicht nur durch das ansprechende Design besticht. Die Auflösung von 1920×1080 Pixel wirkt auf dem 27″ Bildschirm ausreichend dicht, kann aber auch von mittelmäßigen Grafikkarten noch gut in leistungshungrigen Spielen gerechnet werden.

Schreibe einen Kommentar

Weitere Beiträge