Digimon Cyber Sleuth – das nächste Kapitel

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Das Abenteuer beginnt

Seit fast 20 Jahren gibt es die Digimon in allen möglichen Variationen. Begonnen hat es noch als Tamagotchi Klon und entwickelte sich über Manga und Anime zu Spielen auf den verschiedensten Plattformen. Der Durchbruch gelang den kleinen Tieren letztlich mit der Anime Serie. In Deutschland strahlte RTL2 die Folgen zur Kinder Prime Time aus. Die ersten Spieleumsetzungen waren nicht sehr von Erfolg gekrönt. Vermutlich war dies ein Mitgrund, dass die Pokemon an den digitalen Monstern vorbeizogen. Dennoch entwickelte sich eine große Fangemeinde um Agumon und Salamon.

Anfang Februar wurde Digimon Cyber Sleuth veröffentlicht. Während man das Spiel für die PS4 im Laden kaufen kann, wird die PS Vita Version nur zum Download angeboten. Die Unterschiede sind eher an der Hardware auszumachen. So habt ihr auf der PS4 eine entsprechend bessere Auflösung und eine konstantere Framerate. Mit der Vita steht euch ein kleinerer Bildschirm zur Verfügung, den ihr jedoch überall mit hinnehmen könnt. Dafür ist die Hardware begrenzt, was sich teilweise bei grafikreichen Kämpfen bemerkbar macht.

Ärger im Paradies

Bilde dein Team
Bilde dein Team

Doch was erwartet euch in dem neuen Abenteuer? Zu Beginn dürft ihr entscheiden, ob ihr als männlicher oder weiblicher „Cyberpunk“ euer Abenteuer antretet. Kurz darauf geht es in die virtuelle Realität von Eden, einem Ort, der als Flucht vor dem Alltag der Protagonisten dient. Bei der Erkundung des Cyberspace Eden macht ihr schnell die Bekanntschaft mit „Eater“, einem virtuellen Monster, das euch euren digitalisierten Körper nimmt. Dematerialisiert versucht ihr zusammen mit der Detektivin Kyoko den Wirren um Eden auf die Spur zu kommen, um wieder in euren richtigen Körper zurückkehren zu können. Das Spiel brauch hier sehr lange, um die Story zu erzählen und euch letztlich auch Action zu bieten. So kommt man erst nach etwa 30 Minuten Spielzeit zu dem ersten Kampf gegen Eater. Unterstützt wird man von den Digimon, die im Spiel der Story weichen und nur bei entsprechenden Kämpfen und Sequenzen in den Vordergrund rücken. Im weiteren Verlauf darf man sich sein erstes, eigenes Digimon aussuchen und mit ihm herumstreunende Digimons bekämpfen und Erfahrung sammeln. Das Kampfsystem ist hierbei recht intuitiv. Man kann zwischen einem normalen oder einem speziellen Angriff wählen. Man hat aber auch die Möglichkeit, gesammelte Items zu nutzen oder einen ankommenden Angriff zu parieren. Rechts oben wird die der rundenbasierte Kampfablauf dargestellte, so dass man entsprechend taktieren kann. Wer einfach nur das Spiel durchspielen möchte schaltet in den Automodus und schaut zu, während sich die Monster gegenseitig auf die Nase hauen.

Agumon digitiert zu Angemon

Was ist denn da digitiert?
Was ist denn da digitiert?

Wer die anderen Spiele oder die Serie kennt, weiss, dass die kleinen Monster nicht klein bleiben. Man kann mit zunehmender Erfahrung und bestimmten Gegenständen seine Begleiter zu mächtigen Mitstreiten „digitieren“ lassen. Hierbei ergeben sich neue Spezialangriffe und natürlich bessere Kampfwerte. Je nach Monster erhaltet ihr nicht nur eine Weiterentwicklung, sondern auch ein ganz anderes Monster. Habt ihr beispielsweise eine hundeähnliches Digimon kann sich dieses zu einem katzenähnlichen Monster entwickeln. Wem dies nicht gefällt kann auch vereinzelte Monster zurückverwandeln. Dies passiert im DigiLab. Dort gibt es noch weitere Möglichkeiten, um seine „Party“ zu entwickeln und somit eine tatkräftige Mannschaft zusammenzustellen.

Einem JRPG’ler wird vieles bekannt vorkommen. Digimon Cyber Sleuth unterscheidet recht gut zwischen der digitalen und der realen Welt. So kommt ihr in der realen Welt durch die spannend gemachte Story und könnt in den digitalen Dungeons eure Kämpfe absolvieren und Erfahrungen sammeln. Die Story ist auch die Stärke dieses Spiels. Auch wenn der Einstieg, wie beschrieben etwas zäh wird, bleiben die Haupt- und Nebenquests sehr spannend. Natürlich gibt es ab und an Durststrecken, die die Handlung unnötig in die Länge ziehen. Man wird jedoch dann wieder durch die überraschende Entwicklung in und um Eden entschädigt. Die Atmosphäre des Spiels wird durch die Musik sehr gut transportiert. Zugegeben, ihr dürft keine Meisterwerke à la Final Fantasy erwarten. Die Musik passt jedoch immer zum Dungeon oder zur Szene und rundet damit das Gesamtbild ab. Mein persönliches Highlight ist die japanische Sprachausgabe, die einen in die typischen Animes versetzt. Schade ist hierbei, dass der Protagonist nichts zu sagen hat und stumm daherkommt.

Fazit

Wo geht es noch hin?
Wo geht es noch hin?

Nach dem eher beschwerlichen Einstieg hat mich Digimon Cyber Sleuth aber dann doch noch gepackt. Nicht nur, weil ich mich in meine Jugend zurückversetzt gefühlt habe, sondern weil endlich wieder ein ordentliches Spiel aus dem Digimon Universum in europäischen Gefilden veröffentlicht wurde. Die große Anzahl von 200 spielbaren Digimon ist beeindruckend. Dies können nur die Pokemon Spiele, wie z.B. Pokemon X / Y, toppen. Viel beeindruckender ist jedoch die Spielzeit von etwa 50 Stunden mit ihrer trotz der Länge fesselnden Handlung. Freunde des „Farmens“ und von Zufallskämpfen kommen hier auf ihre Kosten und können so ihre Digimon ordentlich pushen. Somit kann man ohne weiteres Stunden in der virtuellen Realität Eden verbringen. Es bleibt zu hoffen, das künftige Erscheinungen ebenso gut werden.

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