Alle Wege führen nach Rom

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Boom, Baby!

 

Mit einem gewagten Kuchenrezept ging Double Damage Games auf Überholspur. Das Spiel schindete schon mit seinen Trailern einen grandiosen Eindruck und ist, sobald man es in den Händen hält, mit akuter Suchtgefahr behaftet. In der Geschichte von Rebel Galaxy, in der Ihr unter anderem nach eurer Tante sucht, haut Ihr verschiedenen Fraktionen eure Laser um die Ohren. Mit jeder Entscheidung die Ihr trefft, stellt Ihr euch gut mit Fraktion A, aber B und C hassen euch dafür. Perfekt um es sich mit jedem zu verscherzen.  

Quests gibt es aber auch neben der, mehr oder weniger, generischen Hauptgeschichte zu genüge. Man muss dem Spiel zugutehalten, dass die Quests häufig auf mehrere Wege lösbar sind und eigentlich nie ein Weg vorgegeben ist, denn ob nun Gewalt, Wortgewandtheit oder sogar beides angewendet wird, bleibt Euch überlassen.

Das ist schon mein siebter Tee!

Die Rassen die in der Rebel Galaxy beheimatet sind, reichen von einem halben Davy Jones, über Insektenschädel bis hin zu widerwärtigen Menschen. Die Begenungen und Unterhaltungen sind nicht immer politisch korrekt; harte Umgangsformen sind unter den Leuten häufiger anzutreffen. Wenn Ihr diese Schiene fahren wollt, könnt Ihr auch voll mit einsteigen – das hat aber meist Konsequenzen. 

„Talk’s over! – Taste Plasma“

Reden könnt Ihr mit so ziemlich Jedem. Fliegt ein Handelsschiff an Euch vorbei, könnt Ihr eure Grüße senden oder den Piloten des Schiffs nett darauf hinweisen, dass seine Fracht nun Euch gehört, da ansonsten sein Schiff in 1000 Stücke fliegt. Einzig Piraten lassen sich nicht immer ansprechen und gehen nach dem „erst schießen, dann Fragen“ Prinzip vor.

Der Weltraum ist bekanntlich groß und die Sprünge zwischen den einzelnen Weltraumstationen oder wichtigen Punkten können schon einige Minuten dauern .Gut, dass wir alle einen funktionierenden Wasserkocher haben und uns in der Zeit ein warmes Getränk zubereiten können. Es kann aber auch passieren, dass wir urplötzlich aus dem Phasensprung gezogen werden: Eine Patrouille der Weltraumpolizei kontrolliert uns. Sind wir noch gut gestellt mit der Welt, so lassen sie uns ziehen. Falls nicht kommt es zum Kampf. 

Volle Breitseite, Arrrrr.

Die raue See kommt Euch beim Zielen schon manchmal in die Quere. Moment. Nein, wir sind im Weltraum. Hier gibt es keine Wellen, aber wer die Jackdaw aus Black Flag gesteuert hat, weiß wie man mit dem Raumschiff aus Rebel Galaxy umgehen muss. Ihr könnt entweder mit eurer Breitseite schießen, oder aber mit kleineren Geschütztürmen die im Schnellfeuer das gegnerische Schiff zu Weltraumschrott verarbeiten. Da Eure Bewegungsfreiheit mit zwei statt drei Dimensionen etwas eingeschränkt ist, wird es nicht allzu kompliziert. 

Nach einem harten Gefecht warte dann die Beute auf euch. Mit einem Traktorstrahl lässt sich diese dann auch einfach einsammeln. Wie Ihr nun an einen solchen kommt, ist die andere Frage. Entweder Ihr schließt Missionen ab und bekommt einen oder Ihr müsst ihn Euch kaufen. Dann müsst Ihr ihn nur ans Schiff anbauen und schon kann gelootet werden. Das Tolle ist, dass Ihr das mit jedem Teil Eures Schiffs machen könnt. Waffensysteme oder coole kleine Gadgets lassen sich nämlich an Euer Gefährt anbringen. Wenn Ihr genug Geld angesammelt habt, könnt Ihr eure Hände sogar nach einem neuen Schiff ausstrecken. Bis dahin kann es aber unter Umständen zu längeren Grinding Phasen kommen. 

Doch nicht nur Auseinandersetzungen können Euch ans Ziel bringen. Ihr könntet ebenso gut einfach eure futuristische Spitzhacke (read: Mining-Laser) rausholen, und die örtlichen Asteroiden bestrahlen, um an Ressourcen zu kommen. Diese Edelmetalle könntet Ihr dann zur Erfüllung Eurer Aufträge nutzen. Ein Auftrag könnte beispielsweise von Euch verlangen einen Weltraumpiraten zu zerstören. Dieser bietet Euch an das System für einen bestimmten Betrag zu verlassen und nicht zurückzukehren. Um an den besagten Schotter zu kommen, könntet Ihr nun entweder Handeln oder elegant den Laser schwingen, um an Geld zu kommen. Anbieten tut sich eine solche Vorgehensweise besonders, wenn der Auftrag als schwer eingestuft wird. 

Rock am Ring? Rebel Galaxy!

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Es kommt auf die Größe an

Games are Art! Beziehungsweise ein Zusammenspiel vieler Künstler. Game Designer, Art Designer und Sound Designer. Letzterer hat sich bei Rebel Galaxy ganz besonders ins Zeug gelegt und einen Soundtrack geschaffen, der ein richtiges Weltraum-Cowboy-Feeling vermittelt. Die Kompositionen sind sogar so gut, dass ich sie, während ich die Feder schwinge um diesen Artikel zu schreiben, hören kann. Besonders die Stücke mit Mundharmonika haben es mir angetan. Auch die Atmosphäre die durch Lasergefechte und Raketentreffer geschaffen wird ist stimmig und passt in das Universum des Spiels. Die Charaktere sind sehr gut designed und passen in die dunklen Weiten des Weltraums. Ob Schiff, Asteroid oder Stern – die grafische Umsetzung ist stimmungsvoll und funktioniert hervorragend.

Fazit

Was dem Spiel leider zusetzt, ist die schwache Story und die etwas längeren Phasensprünge. Es wäre auch schön gewesen, wenn man eine Crew oder Energiemanagement zur Verfügung hätte. Die Nebenquests sind jedoch gelungen. Die verschiedenen Herangehensweisen erlauben viel mehr Spielraum als in den meisten anderen aktuellen Spielen, die leider häufig nur das schwache MMO-Questsystem übernehmen. Der Grafikstil zielt nicht auf Realismus ab und passt, durch seinen eigenen Charme, perfekt zu der Galaxie des Spiels. Über den Soundtrack habe ich bereits Lobeshymnen verfasst und kann das an dieser Stelle nur wiederholen. Perfekt. Das Kampfsystem funktioniert fast so gut wie in Black Flag und ist jedem der in dem Assassin’s Creed Titel schon Spaß an Gefechten hatte zu empfehlen. 

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