Musik – ohne Kompromisse

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Links ist Eure Lebensleiste und rechts Eure Serienleiste

Harmonix hat in Zusammenarbeit mit Sony Computer Entertainment America den Klassiker der PS2 auf der PS4 wiederbelebt. Das Spiel legt direkt los: kurz nach dem Start kriegt man, noch bevor das Hauptmenü das Licht der Welt erblickt, ein Tutorial vorgesetzt. Die Hintergrundmusik setzt ein und vor einem erscheinen verschiedene Bahnen die mit „Synth“, „Drums“ oder „Vocals“ beschriftet sind. Auf diesen Bahnen befinden sich kleine Kreise, die man im richtigen Zeitpunkt treffen sollte.

Das Spiel wurde über eine Kickstarter Kampagne finanziert. Insgesamt 14.112 Unterstützer haben  $814.000 in das Spiel finanziert, das  Ziel von 775.000 US Dollar wurde somit erreicht. Leider wurde das erste Stretch-Goal nicht erreicht. Mit etwa $1,1 Mio wäre das Spiel mit einem Online-Multiplayer in die virtuellen Regale gewandert.

In der Kürze liegt bekanntlich die Würze und so ist das Tutorial angenehm schnell vorbei und man ist direkt im Spiel.

Die zwei verschiedenen Modi, die Kampagne und der Quickplay-Modus, können direkt gestartet werden. Der Kampagnenmodus, bestehend aus drei verschiedenen Abschnitten, beinhaltet insgesamt 15 verschiedene Songs. Im Quickplay Modus sind 30 Lieder verfügbar, hierzu zählen auch die Kampagnenlieder. Ihr bekommt einen Bonus Song, falls ihr damals die Kickstarter Kampagne unterstüzt habt. Im Spiel selbst sind nicht alle Songs direkt verfügbar und müssen erst freigespielt werden. Vier Schwierigkeitsgrade sorgen für eine gleichmäßige Lernkurve. Die Idee ein Konzeptalbum, in dem es darum geht, das Gehirn einer komatösen Patientin wieder zu aktivieren ist im Ansatz interessant. Leider sind die darauf basierenden Musikstücke der Kampagne nicht absonderlich abwechslungsreich.

Darf es etwas Biologie sein?

Bevor es losgeht könnt ihr euch für ein Schiff entscheiden. Die Auswahl ist rein kosmetischer Natur. In der Kampagne saust ihr durch das Gehirn. Drei verschiedene Regionen könnt ihr dabei besuchen. Den Präfrontalen Cortex, den Temporallappen und das Limbische System. Wer sich weiter bilden möchte, hat hier die Namen der jeweiligen Systeme um sie auf Wikipedia nachzuschlagen.

Der Modus beginnt mit relativ langsamen Liedern und wird zunehmend schneller. Am Ende jedes Kapitels erwartet euch ein besonders schwerer Song. Denn Abschluss schafft ihr dort nur durch das erreichen bestimmte Serien. Mit der Zeit könnt ihr verschiedene Boni freischalten. Beispielsweise einen „Multiplier“, der euch die doppelte Punktzahl beschert oder ein „Cleanse“-Bonus, dieser spielt automatische eine komplette Reihe für euch fertig.

Die Latenz von Musik und Bild lässt sich im Spiel beliebig anpassen und hat, zumindestens im Test, einwandfrei funktioniert. Nach kurzer Zeit geht die Musik dann auch in das Blut über und man wippt Rhythmisch mit.

Miteinander Gegeneinander

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Gemeinsam gegen die Musik

Im Quickplay-Modus können bis zu 4 Spieler gleichzeitig ihr Rhytmusgefühl, an einer Konsole,  gegeneinander ausspielen. Alle Kontrahenten spielen auf den selben „Schienen“. Wenn Freund Nummer 1 also auf der Bahn „Vocals“ ist, kann Freund Nummer 2 nicht auf dieser Bahn punkten. Online spielen ist, aufgrund des nicht erreichten Stretch-Goals, nicht möglich.

Es gibt, zusätzlich zu den Boni die es im Einzelspieler-Modus gibt, auch noch den „Disrupt“ Bonus der Mitspieler trifft und behindert.

Fazit

Mit 30 Liedern legt Amplitude eine kleine aber feine Sammlung auf den Tisch. Es hätte jedoch ruhig etwas mehr sein dürfen, es fehlt dem Soundtrack an Variation und der reine Fokus auf elektronische Musik dürfte auch nicht jedermanns Sache sein. Eigentlich würde ich es gut heißen, dass es keine DLCs gibt, bei Musikspielen bietet es sich jedoch gerade zu an, die Sammlung stetig zu erweitern und für mehr Varianz zu sorgen – Guitar Hero Live macht es zum Beispiel gerade vor, wie ein flexibler Ansatz auf ein große Musikbibliothek funktionieren kann. Die Kampagne ist, eben weil sie durch das Konzeptalbum auf nur 15 Songs limitiert ist, relativ kurz. Der Ansatz ist dabei jedoch recht interessant, immerhin bieten die meisten Spiele im Genre überhaupt keine Kampagne. Auch wenn der Wiederspielwert für die Meisten nicht absonderlich hoch ausfallen dürfte, man kann doch einige Stunden Spielspaß aus Amplitude herauskitzeln.

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