The Legend of Zelda + God of War + Soul Reaver + 1/2 * Diablo III = Erfolg. So oder so ähnlich muss wohl die Erfolgsformel ausgesehen haben, die man seiner Zeit hinter den verschlossenen Türen bei Vigil Games ausheckte als man Darksiders 2 schuf. Der Titel war wie schon sein Vorgänger ein Kritikerliebling und sicherte sich eine treue Fanschar, konnte Publisher THQ jedoch nicht mehr vor der Insolvenz retten. So lag die Serie zunächst brach, bis Nordic Games sich die Lizenz sicherte. Für den erneuten Release suchte man sich nun mit Gunfire Games den Entwickler, bei dem mittlerweile ein Großteil der alten Vigil Games Crew untergekommen ist. Lange Rede, kurzer Sinn: Darksiders 2 came home!

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Einer Bande, der man selbst am Tag nicht begegnen möchte…

Nun soll die Deathinitive Edition die alten Funken wieder entzünden und auch eine neue Generation von Spielern auf der PlayStation 4 und der Xbox One von den Abenteuern der vier apokalytischen Reitern überzeugen. Und was soll man sagen: Darksiders 2: Deathinitve Edition ist ein verdammt gutes Spiel!

Alte Stärken …

Als der Apokalyptische Reiter Tod wollen wir den Namen unseres Bruders Krieg wiederherstellen. Diesem wird zur Last gelegt, für den Exitus der Menschheit verantwortlich zu sein – nicht gerade ein Kavaliersdelikt. Dafür klettern, metzeln und rätseln wir uns durch eine große Spielewelt, die sich immer weiter für uns öffnet, je mehr Fertigkeiten wir freischalten. Sobald man sich durch den, nach wie vor, sich etwas ziehenden Einstieg gespielt hat, entfaltet Darksiders 2 seine Anziehungskraft, der die letzten drei Jahre nichts anhaben konnte. Die Dungeons mit den abwechslungsreichen Rätseln, dem motivierenden Loot-System und den tollen und imposanten Bossmonstern lassen einen nur sehr widerstrebend los und funktionieren in Sachen Gameplay und Atmosphäre tadellos. Der Sensenman ist ein flinker Protagonist der in Kämpfen geschickter agiert als sein Vorgänger Krieg. Je mehr Gegner wir im bewährten Kratos-Stil über den Styx schicken, desto mehr können wir die Fähigkeiten des Sensenschwingers aufbauen. Dazu lassen uns die beiden Talentbäume Nekromantie und Todesbote alle Freiheiten. Für Kopfnüsse intellektuellerer Natur sorgen die Rätsel. Diese sind meistens, ähnlich den Denkpassagen in Legend of Zelda, auf die Interaktion mit der Umgebung ausgerichtet und sorgen für schöne Abwechslung. Der motivierendste Faktor ist aber, wie sooft, die Jagd nach besserer Ausrüstung, von der es durch die integrierten DLCs noch mehr gibt – dafür finden wir nun weniger Schrott auf unseren Wegen.

…neu aufpoliert

Wo wir schon bei den DLCs sind: Die beiden Story-Erweiterungen „The Demon Lord Belial“ und „The Abyssal Forge“ lassen den ohnehin schon stattlichen Umfang weiter anwachsen und sind der Grund, warum man die Deathinitive Edition getrost als Preis-/Leistungswunder ansehen kann. Dabei gilt für die neuen wie die alten Areale, dass der Schwierigkeitsgrad in seiner Amplitude für die aktuellen Konsolen angepasst wurde, sodass die Anforderungen an den Spieler nicht mehr so stark schwanken. In der Deathinitive Edition fühlt sich alles ein bisschen runder an – nach wie vor sollten erfahrene Spieler aber direkt einen der höheren Schwierigkeitsgrade anpeilen, da diese in der ersten Hälfte des Abenteuers womöglich zu wenig gefordert werden.

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Was wäre ein Apokalyptischer Reiter schon ohne sein Ross?

Am auffälligsten ist aber freilich die optische Frischzellenkur, die man dem Titel spendierte. Auch wenn man nicht leugnen kann, dass die Engine mittlerweile in die Jahre gekommen ist, sieht die Deathinitive Edition richtig gut aus. 1080p-Auflösung und überarbeitete Texturen bekommt man nun gepaart mit stabiler Framerate, was dem Spielerlebnis definitv gut tut. Die Ruckler des Orginals und das störende Tearing gehören nun ebenfalls größtenteils der Vergangenheit an und waren im Test nur noch äußerst selten festzustellen und nicht weiter störend. Für 30 Euro ist der Tod im neuen Gewand jedenfalls eine absolute Empfehlung wert!

Fazit:

Ich hatte schon wieder vergessen, wie viel Spaß ich „damals“ mit Darksiders 2 hatte und so ist mir die Deathinitve Edition mehr als Willkommen! Zusammen mit den DLC’s bekommt man für schmales Geld einiges an Umfang und Spielspaß geliefert. Technisch macht die Deathinitve Edition so einiges richtig: Das Comic-Artdesign eignet sich sehr gut für ein Make-Over, sodass man dem Spiel sein Alter nun nicht mehr ansieht.

Wer Darksiders 2 verpasst hat bekommt mit der Deathinitive Edition die perfekte Gelegenheit seinen Entdeckerdrang zu befriedigen und auf dem Weg noch auf motivierende Beutejagd zu gehen – tolle Charakterentwicklung inklusive! Inhaltlich und am Gameplay sind die Verbesserungen jedoch nicht gewichtig genug, als dass ich Veteranen der Last-Gen einen erneuten Kauf empfehlen würde.

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