Der G2460PG ist einer der günstigsten G-Sync Monitore auf dem Markt. Mit ihm machen AOC und Nvidia die fortschrittliche Technologie für die breite Masse erschwinglich und gleichzeitig sorgen sie für Druck bei der AMD-Konkurrenz FreeSync. Mit etwa 415 Euro stellt der AOC G2460PG allerdings immernoch eine klare Investition dar, wesshalb wir hier die manifestierte Lösung aller eurer Tearing- und VSync-Probleme einmal unter die Lupe genommen haben.

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Erster Eindruck

AOC liefert ihren Gamerbildschirm zielgruppenaffin in einer Call of Duty: Advanced Warfare Verpackung. Von dem Spiel selbst fehlt leider jede Spur. Stattdessen fischen wir ein Displayport-, ein USB-, ein Stromkabel und eine stylische Kabelklemme, um alles zusammenzuhalten, aus eben jener Box. An dieser Stelle wird uns nocheinmal verdeutlicht: Der AOC G2460PG pfeift auf HDMI/DVI/VGA und unterstützt stattdessen ausschließlich Displayport! Angeschlossen wir das Mammutgerät zusätzlich noch über einen USB-Slot.

Der Aufbau und die softwareseitige Einrichtung des Bildschirms erledigen sich einfach. Allerdings führt die von AOC konzipierte, automatische Treiberinstallation wie auch schon beim AOC G2770PQU ins Nichts, wesshalb man diesen Schritt manuell erledigen muss.

Doch schon beim ersten produzierten Bild präsentiert sich der AOC G2460PG mit seinen 1920×1080 Pixeln auf den 24 Zoll in genügend großer Pixeldichte und saftigen Farben. Auf den zweiten Blick erkennt aber auch der Laie: Die Werkeinstellungen verfärben die Farben extrem. Zeit für also, direkt auch das Konfigurationsmenü einzusehen. Die Benutzerführung ist wahrlich keine Glanzleistung, man findet sich aber zurecht. Ein paar Knopfdrücke später strahlt das Bild nun nicht nur vivid sondern auch farbtreu. *Unsere genauen Einstellungen sind am Testende hinterlegt.

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Technik und Komfort

Die 144Hz Reaktionszeit bedürfen keiner weiteren Behandlung. Die gelieferte Bildwiederholfrequenz ist tadellos. Neben 144Hz sind außerdem 60Hz, 85Hz, 100Hz und 120Hz einstellbar. Das stärkste Feature des AOC G2460PG, das wohl Kaufgrund für die meisten Gamer sein wird: G-Sync und adaptive Bildwiederholfrequenzen.

Das Problem sind Input-Lag und Tearing. Bisher hatte man entweder das eine oder das andere. Beide gleichzeitig zu eliminieren funktioniert nur schwerlich. G-Sync und FreeSync sind die Lösung. Nun wollen wir aber ersteinmal die Komplikationen verstehen:

Wenn die feste Bildwiederholrate des Bildschirms auf die variable Framerate trifft, die aus der Grafikkarte gerechnet wird, gibt es zwei Möglichkeiten damit umzugehen:

Zum einen kann die Grafikkarte immer dann ein Bild an den Bildschirm feuern, wenn gerade ein Frame fertig gerendert ist. Die Bildwiederholrate wird somit völlig ignoriert. Das ist bekannt als VSync-Off und bringt linienhafte Versatzerscheinungen mit sich – das sogenannte Tearing.

Die andere Option (VSync-On) ist es, dass die Grafikkarte nur dann feuert, wenn der Bildschirm auch ein neues Bild zur Verfügung stellt. Die Frame-Rate wird also direkt durch die Frequenz des Bildschirms limitiert. Das ist gut, weil eventuelle Versatzerscheinungen nicht auftreten können – allerdings steigern wir damit auch den Input-Lag. Die grafische Darstellung unserer Aktionen verzögert sich, weil die Grafikkarte auf den Bildschirm und den nächsten Bildanfang wartet. 

G-Sync und die AMD-Alternative FreeSync erlauben es nun, die Bildwiederholrate des Monitors dynamisch an die momentane Framerate im Game anzupassen – adaptive Bildwiederholfrequenzen also. Die Versprochenen Effekte sind entsprechend: Kein Tearing mehr. Kein V-Sync stottern. Kein Input-Lag.

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Soviel zur Technik. Wir können euch sagen: Der Effekt ist spürbar. Vor allem in schnellen oder rauschenden Spielsituationen fällt der flüssige Bildverlauf des AOC G2460PG auf. Bedingung für die Technologie ist allerdings eine entsprechend leistungsfähige Grafikkarte. Um eine echte Steigerung spüren zu können, müssen extrem hohe Frameraten eingesetzt werden. (Im Idealfall 144 Frames bei 144 Hz.) In einem High-End-Setup beschränkt sich der Input-Lag mit diesem Bildschirm auf ein absolutes Minimum. Am besten sollten vor dem Kauf entsprechende Informationen eingeholt werden, inwiefern die eigene Grafikkarte für die Features geeignet ist. Wenn die Framerate unter 30 Fps fällt, schaltet sich G-Sync automatisch ab, was sich in einem kurzen Bildaufflackern manifestiert. 

Alternativ zum G-Sync steht der sogenannte ULMB-Modus zur Verfügung. Der pulst ein Schwarzbild zwischen einzelne Frames und eliminiert so auf Kosten der Bildhelligkeit Bewegungsunschärfen. Auch diese Funktion liefert ein gutes Ergebnis, lässt sich aber nicht gleichzeitig mit G-Sync verwenden. Zusätzlich ist der AOC G2460PG auch noch Nvidia 3D Vision und Nvidia 3D Vision 2 ready.

Der Bildschirm ist gleichmäßig ausgeleuchtet, obwohl der Schwarzwert ein wenig besser sein könnte. Die Details sind wie folgt: Statisches Kontrastverhältnis 727:1. Etwa 340cd/m² maximale Helligkeit. 36 Watt Stromverbrauch im Betrieb.

Im Standby schluckt der AOC G2460PG bis zu 12 Watt, obwohl der Industrie-Standard hier bei etwa einem Watt liegt! Das hinderte den Bildschirm allerdings nicht daran, mit einem EnergyStar für nachhaltige Stromnutzung ausgezeichnet zu werden. Wir müssen euch jedenfalls bitten, die Röhre bei Nichtbetrieb auch auszuschalten und den Standby-Modus nur in gewählten Momenten zu nutzen.

 

Praktische Anwendung

Besonderen Eindruck hat der AOC G2460PG auf uns in Shootern und Racing-Games gemacht. Überall, wo schnelle Bildabfolgen auftauchen und hektische Übergänge stattfinden, beweisen Bildschirm und G-Sync ihr volles Potential: Keine Chance für Tearing, Artefakte oder Schlieren. Weiterhin gibt es ein mehr oder weniger nützliches Fadenkreuz-Feature, welches eben jenes über den Bildschirm legt. Das ist zwar nützlich für das Schießen aus der Hüfte bei Waffen ohne Fadenkreuz, wie zum Beispiel der AWP in Counter Strike, allerdings können wir die Cheating-Grenzen für uns nicht klar definieren.

Wir können den Bildschirm neigen, drehen und höhenverstellen. Wie wir es vom Hersteller geowhnt sind, dürfen wir den AOC G2460PG beliebig an unsere Gepflogenheiten anpassen. Er gibt keine vernehmbaren Nebengeräusche von sich und hängt am eigenen Netzteil, worauf man eingestellt sein sollte.

Für unsere bildnormalisierenden Einstellungen dienten diese von Amazonnutzer Mordeos zur Orientierung:
Contrast 50 – Brightness 56 – Gamma 2 – User Color – Red 57 – Green 60 – Blue 61

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Fazit

Hektische Shooter und bilddurchrasende Rennspiele – dafür ist der AOC G2460PG gemacht. AOC liefert uns hier einen erschwingbaren Gamertraum. Mit 1920×1080 Pixeln darf man sich im Anbetracht der restlichen Vorzüge zufrieden geben. Um aber in den Genuss der ausschlaggebenden Features zu kommen, sollte ein entsprechend starkes G
amingsetup als Rückrat für den Bildschirm vorhanden sein. AOC spielt hier zusammen mit Nvidia und G-Sync einen spürbaren Vorteil in Input-Lag, Tearing und Darstellung aus – einmal ganz abgesehen von 3D-Vision. Der Preis ist zwar knackig, für die gebotene Leistung allerdings völlig akzeptbel.

PS: Bei einem Bildschirm dieser Preisklasse dürfen natürlich auch Sicherheitsmaßnahmen nicht fehlen, wesshalb sich der G2460PG mit dem Kensington Security Lock sichern lässt.

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