Kurz nach dem Release von Bloodborne, dessen Beliebtheit so manchen Händler vor Nachschubprobleme stellte, legen From Software und Namco Bandai nun mit der CurrentGen-Umsetzung von Dark Souls 2 gleich nach. Hier könnt ihr euch informieren, ob sich eine Anschaffung von Scholar of the Last Sin für euch lohnen könnte.

 

Es ist schon ein interessantes Timing, das man hier von Publisherseite aus an den Tag legt. Nur knapp eine Woche, nachdem man den PlayStation 4-exklusiven Kritikerliebling Bloodborne auf den Markt zauberte, schiebt man nun im Windschatten Dark Souls 2: Scholar of the First Sin hinterher. Vielleicht ist dies als eine Art Trostpflaster für PCler und Xbox One-Spieler zu verstehen.

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Doch was ist dieser Scholar of the First Sin-Edition eigentlich?

Die Erweiterung gibt es gleich in drei Ausführungen, was dem Überblick nicht gerade dienlich ist:

Zum ersten wurde der kostenlose Patch 1.10 verfügbar gemacht. Dieser heißt zwar nicht Scholar of the First Sin und erhält auch keine der grafischen und spielmechanischen Verbesserungen, aber immerhin die erweiterten Gegenstandsbeschreibungen, die unverzichtbar sind für diejenigen, die an der Lore des Spiels interessiert sind und die Brocken der Story zusammentragen möchten.

Zum Zweiten gibt es die Last-Gen-Variante für PS3, Xbox 360 und DirectX 9. Hier gibt es alles was der Patch 1.10 zu bieten hatte, plus die drei „Crown of..“-DLC’s, die bisher zu Dark Souls 2 (hier der ursprüngliche Test zum Spiel!) erschienen waren.

In den Genuss der interessanten Änderungen, die Scholar of The First Sin ins Spiel bringt, kommen nur diejenigen, die sich für die Variante für PlayStation 4, Xbox One und DirectX 11 entscheiden. Auf diese Version beziehen sich auch die anschließenden Zeilen. Für sein Geld bekommt man hier den Inhalt der ersten beiden Fassungen (s.o.) plus verbesserte Optik, neue Gegner- und Fallenplatzierungen und damit einhergehend ein verändertes Balancing.

Das Grafik-Feuerwerk bleibt aus

Wer sich von der Erweiterung eine Grafik-Revolution versprochen hatte, kann nur enttäuscht werden. Natürlich hat Bloodborne, das exklusiv für die PS4 programmiert wurde, die Nase hier um Längen voraus. Dafür sind die Charaktermodelle in Dark Souls 2 einfach doch noch ein wenig zu klobig und manche Textur zu matschig. Das ändert sich durch Scholar of the First Sin auch nur in Nuancen. Natürlich war Dark Souls 2 kein hässliches Spiel und durch die verbesserten Licht- und Partikeleffekte, die besonders im friedlichen Majula auffallen, ist man tatsächlich ganz hübsch anzusehen. Das Potential der CurrentGen wird jedoch nicht ausgereizt, vom PC ganz zu schweigen. Immerhin kann man nun jedoch Dark Souls 2 in 1080p und flüssigen 60 fps genießen!

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Niemand ist mehr sicher

Interessanter sind jedoch die Veränderungen, die man am Balancing gemacht hat. Abgesehen vom Mehrwert, der sich durch die drei in dieser Fassung bereits integrierten DLCs ergibt (Die Krone des versunkenen Königs, Die Krone des alten Königs sowie Die Krone des weißen Königs) ergibt, spielt sich nun auch das Hauptspiel anders.

Da wäre natürlich zum einen der NPC Scholar of the First Sin selbst, der nicht nur dazu da ist, der Erweiterung einen wenig schmissigen Namen zu spendieren, sondern dem auch die Möglichkeit innewohnt, sich ein alternatives Ende zu erspielen.

Das offensichtlichste ist jedoch die Neuplatzierung von Gegnern und Fallen in Drangleic. Dadurch zieht das Spiel mit seinem Schwierigkeitsgrad noch einmal an. Schon zu Beginn des Spiels bekommt man als Neuling nun noch unbarmherziger seine Grenzen aufgezeigt. Schon auf Höhe des ersten Leuchtfeuers nach Majula läuft nun ein zusätzlicher Zyklop herum, an anderer Stelle patrouillieren plötzlich eine kleine Schar weißer Ritter und völlig unerwartet thront auf einmal ein feuerspeiender Drache. Hi. Wem Dark Souls 2 im Vergleich zum Vorgänger also zu weichgespült war, kann dem Spiel also gerne noch eine Chance geben. Allerdings sollte man dann auf die zusätzlichen Beschwörungsmöglichkeiten von NPCs vor den Bossen verzichten, welche dann plötzlich zu einfach sind.

Fazit:

Scholar of the First Sin hätte man auch „Ultimate Edition“ nennen können. Wer Dark Souls 2 noch nicht gespielt hat und von Bloodborne angestachelt wurde, sich mal mit der Serie auseinander zu setzen, bekommt viele Stunden sehr hochwertigen und knackigen Content geboten und sollte sich für die neue Version des Spiels entscheiden.

Veteranen sollten jedoch nur dann zuschlagen, wenn sie an der Story interessiert und sich für die erweiterten Itembeschreibungen begeistern können. Ansonsten sind die zwar guten aber nicht überragenden Verbesserungen an der Grafik kaum ein Grund, seine alten hochgevelten Charaktere zurückzulassen und noch einmal von vorne beginnen. Auch wenn es mir persönlich wieder viel Spaß gemacht hat ein Drangleic zu erkunden, das mich noch feindseliger begrüßte als bei unserem letzten Tanz…

 

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