Hello Future!

Virtual Reality – nicht nur in Fachkreisen seit ein paar Jahren der Dauerbrenner, sondern auch einer der wenigen Begriffe mit mehr Google-Hits als „#MeToo“. Spätestens jetzt also Grund genug mich ein paar Stunden mit dem Smartphone VR Headset GXT720 von Trust zu vergnügen. Da dies mein erster Hardware-Test ist, dachte ich mir, es wäre ganz pfiffig, die HARDen Fakten zuerst abzuarbeiten: Das Headset hat eine Displaydiagonale von 6 Inch (oder 15,3cm wie wir hierzulande sagen) und ist geeignet für alle Smartphones mit einer Displaygröße von 3.5 bis 6 Zoll. Die Box kommt mit dem VR Headset, einem Bluetooth controller , Putztuch, Knopfschonern und dem von mir sorgfältig studierten Users guide um die Ecke. So weit so gut dachte ich mir. Als ob das nicht schon genug wäre, kannte die Euphorie als ic den eigentlichen Schatz entdeckte keine Grenzen mehr: Ein Gaming Sticker! Hier geleaktes Material von meinem großen Moment:

Schöne Neue Welt

Ich erinnere mich gerne zurück an mein erstes Mal. Es war Sommer 2015 und wir begegneten uns auf der GamesCom.  Zugegebenermaßen war das VR-Game Neuland für mich, einem Kenner wie mir fiel dennoch sofort auf: Die Auflösung war bis dato das größte Manko. Das Project Morpheus von Sony hat damals schon die Motion Sickness bei mir ausgelöst – und dies lag nicht zuletzt am Pixelgewitter. 

Virtual Reality ist seitdem nicht mehr aus der Gaming- Welt wegzudenken. Die großen Namen wie HTC Vive, Oculus Rift und das eben genannte Project Morpheus ( PlayStation VR ) lassen das Herz eines VR Enthusiasten der Gaming Gemeinde höher schlagen. Hoch ist allerdings leider auch der Preis für dieses High-End VR-Erlebnis und für viele schlichtweg unerreichbar – gerade wenn man bedenkt, dass viele dieser Geräte neue Hardware benötigen werden. Doch Rettung naht: Trust bietet mit dem GXT720 eine andere Möglichkeit für diejenigen, die kein Vermögen ausgeben wollen.

Die GXT 720 Virtual Reality Brille ist mit 35€ auf Amazon recht preiswert zu schießen und liegt damit im mittleren Preissegment.

Auf den ersten Blick macht die Verpackung einen stabilen Eindruck und auch Verarbeitung der Brille und des Bluetooth Gamepads lassen nicht vermuten, dass es sich um ein sehr preiswertes Exemplar handelt.

Doch nun ans Eingemachte. Für alle Denim und Fashionboys und girls unter uns: Das Headset an sich ist am treffendsten mit einem großen schwarzen Klumpen mit silbernem Band zu beschreiben. Nicht besonders fancy – wollen wir ja auch garnicht. Der Deutsche in mir sagt: Funktionalität ist wichtig. Das Gerät verfügt über eine Klapptür an der Vorderseite, die sich zum Aufstellen des Mobiltelefons öffnen lässt. Auf der Vorderseite der Tür befindet sich ein abnehmbares Panel, das bei den meisten Mobiltelefonen den Zugang zur Kamera und damit zur Augmented Reality ermöglicht. Eine weiche Gummipolsterung schmückt die geschwungene Seite, die dem Gesicht aufliegt. Dies gewährleistet maximale Komfort auch bei den schwitzigsten und intensivsten VR- Sessions. Der Ausschnitt für die für Nase ist groß genug. Besonders wichtig für den deutschen Markt: Der Spalt lässt sich für kleinere Nasen aber auch entsprechend mit Gummipolstern anpassen, sodass von Pinoccio bis hin zu Michael Jackson niemand vom VR Erlebnis ausgeschlossen wird oder sich in irgendeiner Weise diskriminiert fühlt. Ich finde es schön, wie die Chancengleichheit sogar Einzug in die Gaming-Welt findet.

Das Headset wird mit einem vollständig verstellbaren Dreipunkt-Kopfband geliefert. Ein kleiner Knopf auf jeder Seite des Headsets kann gedreht werden, um das Telefon näher oder weiter weg zu bewegen, um den Fokusabstand einzustellen. Das kleine Zifferblatt in der Mitte der Oberseite hilft uns bei der Kalibrierung des Pupillenabstandes. Auch hier wieder gelebte Chancengleichheit: Mit all diesen Einstellmöglichkeiten sollte das GXT 720 für so ziemlich jeden geeignet sein, ob jung oder alt, Männlein oder Weiblein und sogar Lothar Matthäus.

Ich habe das Gerät mit meinem iPhone 6s ausprobiert und hatte keinerlei Probleme es einzubauen.

Nett fand ich auch, dass die Klapptür auf jeder Seite einen kleinen Ausschnitt hat, was die Benutzung von Kopfhörern erleichtert.

Die Bedienungsantielung navigiert uns sicher über alle Hürden bei der ersten Einrichtung. Allerdings bin ich persönlich zu cool diese zu lesen. Nach ein wenig Try&Error gelang es mir dann loszulegen und meine ersten Erfahrungen mit der Google Cardboard App  zu sammeln. Diese wird nämlich bei der ersten Inbetriebnahme empfohlen. (https://vr.google.com/cardboard/

Die VR-Anwendungen  sind in der Regel einfach durch Bewegen des Kopfes steuerbar. Ab und an kommt es vor, dass die App den Benutzer auffordert, das Headset zu öffnen und auf den Bildschirm zu tippen. Etwas nervig – kommt aber zum Glück nicht allzu oft vor und ist auch weniger der Hardware als der Software anzukreiden. Trust findet hierauf nämlich eine schöne Antwort. Der kabellose Bluetooth-Controller inklusive Ladekabel, was eher an eine Requisite aus Downsizing erinnert. Auf der Vorderseite des Controllers befinden sich ein D-Pad, die Tasten A B X Y, Start und Auswahl sowie eine eigene Kamerataste. Auch hier ist die schöne Bedienungsanleitung bei etwaigen Schwierigkeiten zur Stelle.  Kinderleicht führt sie den Anwender durch Einrichtung und Bedienung des des Controllers. So werden die verschiedenen Steuerungsmodi, die die Funktionen der Tasten bestimmen und vieles mehr simpel erklärt. Ein kleiner Dämpfer: Es erwies sich als etwas schwierig Anwendungen zu finden, die die Benutzung des Controllers unabdinglich machen. Dies kann man der Hardware aber erneut nicht zum Vorwurf machen. Der Controller ist eine nette Idee und funktioniert gut in der richtigen Situation, aber er hat aufgrund mangelnder Unterstützung einfach nur eingeschränkten Nutzen! (oder vielleicht liegt es einfach an der Sturheit von iOS)

Ist die Zukunft jetzt? Nun, um ehrlich zu sein werde ich das Gefühl nicht los, dass Virtual Reality trotz des immensen Hypes und zunehmender Unterstützung immer noch in den Kinderschuhen steckt. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die derzeit verfügbaren Apps (zumindest für mobile Devices) noch etwas mager ist. Was ich dennoch jedem empfehlen kann: Probiert mal die  neuen 3D- und 360°-Videos auf YouTube und Co.aus – es macht wirklich Laune und es ist je nach Videoanbieter für jeden Geschmack etwas dabei (zwinker). So schmeckt Zukunft. In den kommenden Jahren wird diese Technik wohl immer mehr Einzug in unser Leben erhalten und daher kann man auch gut prognostizieren, dass der Inhalt weiter wachsen wird. Ein guter Wein braucht eben auch Zeit.

Rundum kann ich sagen, dass die Trust GXT 720 Virtual Reality Brille als mein erster Ausflug in diese Art von VR sehr beeindruckend ist – und das nicht nur wegen dem Preis. Solide Verarbeitung, eine Reihe an Einstellmöglichkeiten für jeden noch so exotischen Eierkopf und Funktionen, die Sie von einem VR-Headset erwarten können.We want more!

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