EpicGear ist bekannt dafür, seine Produkte durchzustylen. Dabei achtet der taiwanesische Hersteller nicht nur auf äußere Werte, sondern auch auf die Anwendungsaspekte ihrer Produkte. Das spiegelt sich oft in einem Design wieder, was nicht zu überladen, sondern genau richtig ist. So ein Design hat EpicGear ihrem neuesten Herzstück verliehen: EpicGear MorphA.

Erster Eindruck

Die EpicGear MorphA ist der „große Bruder“ der EpicGear ZorA, wirkt auf den ersten Blick ähnlich, aber auch wertiger und um einige Funktionen bereichert. Beim Handanlegen um die MorphA, schmiegt sich diese umschließend hinein. Auch auf Grund ihrer Größe ist das Griffgefühl sehr angenehm. EpicGear empfiehlt entsprechend den Palm oder Claw Grip. Die Oberfläche der MorphA ist matt, geschmeidig und fühlt sich hochwertig unter der Hand an. Das Material strahlt eine angenehme Kühle aus und lässt die Hand schweißfrei auch über lange Sessions. An den Flanken hat uns EpicGear großzügig gummierte Noppen-Grips angebracht, die der Hand entsprechenden Halt liefern und in ihrer Verarbeitungsqualität das Gegenteil vom Billigkunststoff verkörpern. Auf dem Hinterteil der MorphA leuchten noch das EpicGear-Logo und eine kleine „MorphA“-Insignie, deren Farbe wir anders als bei der EpicGear ZorA auch verändern können.

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Stromlinienförmiges Design ohne verkomplizierende Elemente: EpicGear bringt es auf den Punkt. Die Gumminoppen an den Flanken sorgen für den extra Grip.

Die EpicGear MorphA ist für Rechtshänder ausgelegt. Zwar ist die Maus symmetrisch, auf der linken Flanke sind allerdings zwei Tasten angebracht, die von Linkshändern nur schwer zu bedienen wären. Zusätzlich zu diesen beiden Flankentasten, sind auf dem Mausrücken zwischen Mausrad und DPI-Indikatorleuchte noch zwei weitere Tasten angebracht. Die obere davon lässt uns durch fünf Profile durchschalten, wobei die Maus dann in der dem Profil zugeteilten RGB-Farbe leuchtet. Die untere Taste schaltet durch vier DPI Stufen, die in der mitgelieferten Software vorkonfiguriert werden können. (Insgesamt könnten also fünf Profile mit je vier DPI Stufen definiert werden, was sich auf insgesamt 20 mögliche DPI Konfigurationen summiert.) Dabei steht der MorphA eine Abtastrate von bis zu 6400 DPI auf einem präzisen Sensor zur Verfügung, was ausreichend flott für jeden Maßsstab ist.

Der Druckpunkt der beiden Maustasten ist sehr knackig und gibt entsprechend gutes Feedback, was eine hohe Klickgeschwindigkeit und Frequenz ermöglicht. Das Mausrad drückt sich etwas weicher, ist für Mausräder aber noch relativ hart. Durch die klar gesetzten Druckpunkte, die auch einen deutlich hörbaren Sound von sich geben, vermittelt die MorphA auch hier hohe Präzision.

Technik und Komfort

Von den sieben Maustasten (Links, Rechts, Mausrad, Zwei Seitentasten, Profil, DPI) lassen sich sechs vollständig programmieren und umkonfigurieren. Einzig der Profilumschalter ist und bleibt immer dafür da, Profile umzuschalten. Für die Konfiguration wird eine entsprechende Software vorausgesetzt, die wir erst von der Unternehmenshomepage herunterladen müssen. Die Zeit der mitgelieferten CDs ist vorbei. Mittlerweile würden sich mitgelieferte USB-Sticks anbieten, da diese ja sowieso im Stundentakt unauffindbar verschwinden. Die Software installiert sich jedoch schnell und reibungslos.

Im Gegensatz zum restlichen Design (Verpackung, Maus, Image) sieht die Software allerdings sehr altbacken aus und glänzt mit lieblosen Gestaltungselementen. Nichtsdestotrotz tut sie ihren Dienst und lässt uns alles von RGB-Beleuchtung, Lift-Off-Distance, über achsenunabhängige DPI-Geschwindigkeiten bis hin zur USB-Pollingrate einstellen. Mit Pollingrate ist die interne Frequenz gemeint, mit der USB-Anschluss und Maus kommunizieren. Zur Beleuchtung können wir jeweils eine Farbe auswählen, die dann auf allen Leuchtflächen gleichzeitig ausgestrahlt wird: Mausrad, DPI-Indikator, EpicGear-Logo und MorphA-Insignie auf der Hinterseite. Leider hat die RGB-Beleuchtung einen starken Rot-Stich: So resultiert softwareseitig eingestelltes „pures Weiß“ (255,255,255) in einem „blass Rot“ leuchtendem Mausrad.

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Profil und DPI-Umschalter auf dem Mausrücken sind besser unterscheidbar als noch bei der EpicGear ZorA.

In der MorphA-Software lassen sich auch komplexe Makros erstellen, die dann auf eine der sechs programmierbaren Tasten gelegt werden können. Der Makro-Editor ist ebenso unmodisch gestaltet wie die restliche Software, bietet aber fortgeschrittene Funktionen zur Aufnahme und detaillierten Verfeinerung von Makros.

Praktische Anwendung

Im Lockdown-Modus werden Profil & DPI-Umschalter gesperrt, damit das hitzige Gefecht nicht durch etwaige Profilumschaltungen beeinflusst wird und der Spieler seine Konzentration beibehält. Das funktioniert ähnlich wie beim bereits etablierten Sperren (oder Ausbauen) der Windows-Taste. Hierzu einfach den DPI-Umschalter kurz gedrückt halten, bis die Mauslichter kurz aufflackern. 

Die Maus besitzt vorne und hinten an der Mausunterseite jeweils große, besonders glatte PTFE-Mausfüße, die eine entsprechend gute Gleitfähigkeit garantieren. In Kombination mit der Sensorgeschwindigkeit und der mausgegebenen Präzision eignet sich die MorphA hervorragend für Arbeiten und Games aller Art. Die MorphA liefert genügend Genauigkeit für Bildbearbeitung & Snipen, und kann mit einem Tastendruck für das hitzige Gefecht konfiguriert werden. Wenn man MorphA dann mal alleine lässt, schaltet sie sich nach zwanzig Sekunden in den „AfM“-Modus. Das kryptische Kürzel steht für „Away from Mouse“ und aktiviert den automatischen Farbdurchlauf aller RGB-Farben auf allen vorhandenen Leuchtflächen.

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Mit einem Handgriff: Das anpassbare Gewichtssystem gehört heutzutage zum Standard für viele Gamer. EpicGear macht es hier besonders komfortabel.

Die EpicGear MorphA kommt mit vier zusätzlichen Gewichten a 5 Gramm, die wir mit ein paar einfachen Handgriffen in den Mauskörper einsetzen können. Insgesamt ist die Maus auf eine angenehme Art und Weise schwer, was ihr sicheren Halt auf dem Mauspad gibt und zusätzliche Präzision verleiht. Das 1,80m lange USB 2.0 Kabel bietet ausreichend Spielraum für jedes Gaming-Setup, ist geflochten und stabil an beiden Anschlussstellen.

Fazit

EpicGear hat mit der MorphA eine Maus geschaffen, die dem älteren Modell ZorA zwar ähnelt, sie aber in jedem Punkt schlägt und mit ansprechender Wertigkeit trumpfen kann. Das Klickgefühl ist Dank knackigem Druckpunkt einmalig. Die Maus gleitet Dank großzügiger Kunststoff-Füße flüssig über den Schreibtisch. MorphA hält sich Dank der symmetrischen und präzise gegossenen Form auch über Stunden angenehm in der Hand – und nebenbei kann das Design insgesamt überzeugen. Lediglich die herunterzuladende Software wirkt im Vergleich zur Maus unmodisch und lässt die Design-Bla
se platzen. Nichtsdestotrotz kann sich die MorphA unter den besten ihrer Preisklasse behaupten und verdient sich ihren Platz in der Spitzenliste. Da wir damals die ZorA schon gelobt hatten, müssen wir die MorphA einfach auszeichnen.

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Wir gratulieren EpicGear zum Gamers.de Award!

 

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