
Die Studie betrachtet nicht den Chat als Ganzes, sondern das Chat-Verhalten eines jeden Spielers im Bezug auf seine spielerischen Fähigkeiten. Die Forscher benutzten den Voice-Chat von Halo 3 und gaben sich teils mit männlichen und teils mit weiblichen Stimmen aus, um mit den restlichen Gamern der Lobby zu kommunizieren. Anschließend wurden die Kommentare, die den Testspielern entgegengebracht wurden, ausgewertet und als positiv oder negativ eingestuft. Gleichzeitig wurden die spielerischen Fähigkeiten der Kommentargeber mit einbezogen. Das Ergebnis im Zusammenhang:
Je schlechter ein Spieler gespielt hat (also je öfter er gestorben ist und je weniger Abschüsse er selbst verbucht hat), desto eher gibt es negative Kommentare gegenüber weiblichen Mitspielern.
Die Grafik zeigt die erhaltenen negativen Kommentare für männliche und weibliche Stimmen im Halo 3 Chat, abhängig von Kill- und Todesrate der kommentargebenden Mitspieler. Spieler mit wenig Kills und vielen Toden haten mehr – und ihr Opfer sind vor allem weibliche Mitgamer.
Gute Spieler verteilen ihre positive Kommentare lieber den weiblichen Gamern, während männliche Gamer sowohl bei den positiven, als auch bei den negativen Kommentaren eher leer ausgehen. – Die Aufmerksamkeit liegt in beiden Fällen vermehrt auf den Frauen.
Unsere Meinung: Das Alter der Spieler wurde leider nicht erfasst, könnte aber eine wichtige Rolle spielen. Sind schlechte Spieler tendenziell jünger? Werfen jüngere Spieler generell eher mit „Hate“ um sich? Gleichzeitig ist fragwürdig, ob der erhaltene Hate der weiblichen Mitspieler nicht mit der großen Aufmerksamkeit zu tun hat, die Frauen i.d.R. online genießen.
Die unten stehende Grafik zeigt die erhaltenen positive Kommentare für männliche und weibliche Stimmen im Halo-Chat, abhängig vom Skill des Kommentargebers.
Quelle: PLOS ONE