Ungewohntes Land

Feuergefechte können sich sehen lassen.
Feuergefechte können sich sehen lassen.

Ausgesandt von der Erde, welche in der Zwischenzeit im Jahr 2984 angelangt ist und an einer dezenten Überbevölkerung leidet, versuchen wir unser Glück auf dem Planeten Meridian. Wir suchen Ressourcen, müssen den Planeten erforschen und begleiten unser Squad 22 in ungewohntes Land. Eingeleitet wird diese Ausgangssituation mit einer netten Introsequenz. Wir werden attackiert und stürzen, nach einem kurzen Kampf innerhalb unseres Schiffes, ab. Leider ist diese Animation ziemlich schlecht, so dass sich eine gewisse Angst einschleicht, das Spiel könnte ein grafisches Debakel werden. Doch schon an dieser Stelle sei gesagt, die Absturzsequenz verspricht weniger, als das Spiel selbst hält. Nach dem Absturz finden wir uns vor dem Wrack des Raumschiffes wieder und müssen klassisch mit dem Basisbau beginnen. Die Karte ist überschaubar, die Aufgaben einsteigerfreundlich und rein optisch erinnert es an RTS-Klassiker wie Starcraft – kein schlechter Start nach einem kurzen Absturz also. Es fallen viele Details auf, ob nun das lodernde Wrack im Hintergrund oder die umfangreich ausgestaltete Flora und Fauna, alles kann sich sehen lassen. Wir bauen Arbeiter-Einheiten, diese übernehmen den Bau verschiedener Strukturen und bauen kostbare Rohstoffe ab. Es folgt der beinahe schon obligatorische Ausbau unserer Basis, Soldaten werden erschaffen und schnell sind wir Kommandant einer kleinen Streitkraft. Insgesamt stehen uns 4 Hauptcharaktere zur Verfügung. Diese vier setzen sich aus Mark Quinn, Jonas Briar, Dylan Reid und Sandra Davis zusammen. Wobei Quinn der Anführer ist und die 3 anderen Mitglieder sein Team durch Expertenwissen und sonstige Eigenschaften unterstützen

Hauptcharakter schön und gut, aber…

Der Basisbau geht im Spiel gut von der Hand.
Der Basisbau geht im Spiel gut von der Hand.

Sicherlich ist die Implementierung unterschiedlicher Charaktertypen eine feine Sache. Doch wünschenswert wäre zunächst eine Persönlichkeit. Alle 4 Typen erscheinen in dem gleichen 0815-Harter-Soldaten-Schema ohne eigenen Charakter. Zusätzlich verfügen diese nicht über bestimmte Eigenschaften, zumindest keine die mir aufgefallen sind. Stirbt einer im Kampf, könnt Ihr die Mission von vorne beginnen. Die Aufgaben gestalten sich dabei zu Beginn relativ simpel. Ihr müsst eure verschollenen Kameraden finden, dabei treten euch Gegner in den Weg und Ihr sollt deren Basis zerstören. Leichter gesagt als getan, denn die Feinde sind zahlreicher und haben erheblich mehr Feuerkraft. Allerdings helfen uns nützliche Fähigkeiten beim gegnerischen Schusswechsel. So haben wir beispielsweise alle 45 Sekunden eine Flächenheilung für unsere Gruppe parat. Reichen die Fähigkeiten nicht aus, gibt es in Meridian: Squad 22 auch ein Skillsystem. Erfüllt Ihr Aufträge oder sammelt auf der Karte verstreute kleine Items ein, gibt es Punkte. Diese lassen sich gegen Fähigkeiten eintauschen und gliedern sich in Kampf, Wirtschaft und Verteidigung. Durch die vergebenen Punkte halten eure Truppen mehr aus, erwirtschaften eure Shardium Drohnen mehr Shardium in kürzerer Zeit oder Ihr könnt neue Einheiten bauen. Das Skillsystem macht wirklich Spaß und fügt sich aber sehr gut in das Spielgeschehen ein.

Kampfgefühl mit Einschränkung

Der Skill-Tree verschafft euch viele Vorteile.
Der Skill-Tree verschafft euch viele Vorteile.

Die feindlichen Begegnungen und die daraus resultierenden Kämpfe wirken in Meridian: Squad 22 nicht gezwungen und gehen locker von der Hand, sind aber oft eintönig. Allerdings funktioniert die Positionierung der Einheiten nicht immer wie gewünscht. So laufen unsere Truppen häufig mit einer ordentlichen Verzögerung in das angeklickte Zielgebiet. Leider sorgt diese oftmals für ein Ableben einer unserer Hauptcharaktere, wodurch die Mission von vorne startet. In Anbetracht der Tatsache ja eigentlich rechtzeitig geklickt zu haben, leicht frustrierend, wenn Mark Quinn sich auch beim dritten Mal dazu entscheidet, lieber im Kugelhagel stehen zu bleiben. Die Auswahl der Einheiten funktioniert jedoch reibungslos. Optisch sind die Kämpfe zwar nicht das absolute grafische und inszenatorische Maximum, erfüllen aber ihren Zweck und sind teilweise sogar recht nett anzuschauen. Leider fehlt es den Begegnungen an Dynamik, sodass die Auseinandersetzungen nach einiger Zeit relativ dröge werden. Besonders die detaillierten, kleinen Karten hätten zu mehr Optionen eingeladen. Warum erleiden Truppen hinter Wrackteilen nicht einfach weniger Schaden? Warum nutzt man nicht verschiedene Gebietsarten für ein dynamisches Gefecht? Dennoch sind besonders die späteren Kämpfe, dem Skilltree sei Dank, etwas besser gelungen. Doch die Kämpfe sind nur ein Aspekte von Meridian: Squad 22 , denn der Basisbau geht erstaunlich gut von der Hand. Zwar gibt es recht wenig Anweisungen und Tipps am Anfang, doch das stört kaum – ein wenig nachdenken macht ja auch Spaß. Nach den ersten Missionen hat man dann den Dreh raus, welche Gebäude wichtig sind und welche noch etwas warten können und so kommt man schnell ins Spiel rein.

Solisten an die Front

Der Conquest Modus macht Lust auf mehr.
Der Conquest Modus macht Lust auf mehr.

Neben der klassischen Kampagne werden sich noch zwei weitere Spielmodi in Meridian: Squad 22 finden. Darunter fällt der Modus Squad Mission. Diesen konnten wir aktuell noch nicht antesten, da er sich noch in der Entwicklung befindet. Mutmaßungen über den Inhalt verkneifen wir uns an dieser Stelle, da es sich um reine Spekulation handeln würde. Der Conquest Modus bietet euch einen planetaren Ausgangspunkt, von dem könnt Ihr unterschiedliche Missionen auswählen. Dabei wird euch direkt gezeigt, welche Schwierigkeit die Mission hat, auf welchem Terrain Ihr seid und welche Einheiten euch von Beginn an zur Verfügung stehen. Die Aufgaben fallen dabei unterschiedlich aus und so kann man mal schnell eine Runde Meridian Conquest zocken. Für alle Multiplayer-Fans kommt jetzt der herbe Dämpfer, denn den geliebten Multiplayer wird es nicht geben und das mit voller Absicht. Der Spieler soll sich auf die Kampagne fokussieren können und soll dies auch tun, daher ist ein Multiplayer vorerst nicht geplant. Möglicherweise entscheiden sich die Entwickler doch noch für die Einarbeitung des Modus. Wir würden uns freuen, denn sich mit anderen messen können ist in fast jedem Spiel wichtig und würde Meridian: Squad 22 in meinen Augen sicherlich helfen. Zumal der Markt durch harte Konkurrenz mehr als dominiert wird.

Fazit

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Meridian: Squad 22 ist ein nettes Strategiespiel mit den richtigen Ansätzen. Allerdings sind einige Punkte noch verbesserungswürdig. Auf Grund der Early Access Phase und den ständigen Updates, wird die Kritik sichtlich aufgenommen und verarbeitet. Auch über die Implementierung eines Multiplayermodus würden wir uns freuen. Besonders das Skill-System macht Lust auf mehr. Ob die Kampagne als Alleinträger und größter Motivator ausreichen kann, wird sich zeigen. Wir sind auf jeden Fall auf den Modus Squad Mission gespannt und hoffen auf neue Inhalte. Im Vergleich zum Vorgän
ger kann Meridian: Squad 22 allerdings schon jetzt mehr glänzen und wir halten euch auf dem Laufenden. Wer schon jetzt einen Einblick in das Spiel haben möchte, kann sich das Spiel aktuell auf Steam für 9,99 € zulegen.

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