Deutschland bleibt im Bezug auf Glücksspiel ein sehr gespaltener Markt. Einmal ist immer noch nicht komplett klar, ob das Glücksspiel im Internet erlaubt ist oder nicht. Die einen sagen ja, weil die Betreiber der Seiten nicht in Deutschland ansässig sind. Die anderen sagen nein, weil nach dem neuen Gesetz überhaupt niemand Glücksspieldienste über das Internet in Deutschland anbieten darf.

Auch die Zahlen der Spieler schwanken wie in keinem anderen Land. Manchmal scheint es so, als ob fast jeder zweite Deutsche spielt und wettet, manchmal sind die Zahlen der Spieler dagegen extrem niedrig. Als Grund dafür wird vor allem die Saisonalität von Sportwetten vermutet. Zum Beispiel steigt die Anzahl der Sportwetter während großen Fußballturnieren wie der EM oder WM dramatisch an.

Heute werfen wir einen genaueren Blick auf den deutschen Glücksspiel-Markt. Wie groß ist die Branche in Deutschland tatsächlich? Und wie viel Geld setzen die Deutschen jedes Jahr bei den verschiedenen Spielen ein? Wir haben die Antworten.

Der Glücksspielmarkt in Deutschland in Zahlen

Auch wenn der deutsche Glücksspielmarkt relativ stark schwankt, sind die insgesamten Zahlen doch verblüffend groß. Die Anbieter von Sportwetten und Casinospielen, wie zum Beispiel das Online Casino Karamba, machen in Deutschland jedes Jahr unglaubliche Umsätze.

Nach einer Studie des Handelsblatt Research Institute wird der Bruttoumsatz des legalen Glücksspiels im Jahr 2018 in Deutschland auf stolze 14,2 Milliarden Euro geschätzt. Knapp 10 Milliarden davon entfallen auf den Offline-Markt, also die landbasierten Casinos und Spielhallen. Der Online-Markt macht derzeit knapp 3 Milliarden pro Jahr aus, jedoch ist die Tendenz stark steigend.

Das Jahreswachstum des Glücksspiel-Marktes lag zwischen 2015 und 2017 bei rund 4,2%. Ebenfalls beeindruckend: insgesamt beschäftigt die Branche laut Schätzungen rund 200.000 Mitarbeiter in Deutschland.

Wie steht es mit dem illegalen Markt?

Die Zahlen des illegalen Glücksspielmarktes sind sogar noch eindrucksvoller. So liegt dieser laut Reeckmann irgendwo zwischen 4 und 22 Milliarden Euro pro Jahr. Die genauen Zahlen sind logischerweise schwer festzulegen, da illegale Einrichtungen in der Regel keine Steuern zahlen.

Im Prinzip zählt jedoch fast das komplette Online-Angebot in Deutschland zum illegalen Glücksspielmarkt. Die Betreiber der einzigen „legalen“ Seiten haben ihren Sitz in Schleswig-Holstein, da das Land ein spezielles Gesetz zur Legalisierung von Online-Glücksspiel verabschiedete.

Die Spieler müssen übrigens keine Rechtsfolgen befürchten, wenn sie in den „illegalen“ Online Casinos spielen. Auch wenn das Spiel auf diesen Seiten nicht 100% legal ist, handelt es sich dabei im Moment um eine rechtliche Grauzone. Zumindest wurde bisher noch kein einziger Spieler in Deutschland vom Staat für seine Aktivitäten bestraft, daher kann man im Moment noch beruhigt im Internet spielen.

Worauf wetten die Deutschen am liebsten?

Es dürfte kaum überraschen, dass die Sportwetten bei den deutschen Spielern am beliebtesten sind. Mit knapp 38% des gesamten deutschen Glücksspiel-Marktes sind sie die beliebteste Spielform. Dicht dahinter liegen allerdings die Online Casinos mit einem Anteil von 34%. Und auch das Pokern ist in Deutschland nach wie vor sehr beliebt, mit einem Anteil von 24%.

Bei den Sportwetten liegt logischerweise Fußball ganz vorne. Das „schöne Spiel“ ist nicht nur bei den Zuschauern die beliebteste Sportart, sondern auch bei den Fans von Sportwetten. Viele wetten vor allem, um mehr Spannung in die Live-Partien zu bringen. Andere beliebte Sportarten bei den Wettenden sind Tennis, Basketball, Handball und Formel 1.

Ist die Spielsucht ein großes Problem in Deutschland?

Ein großes Bedenken beim Glücksspiel ist natürlich immer die Spielsucht. Wie sieht es daher bei den Deutschen aus? Ist Spielsucht ein großes Problem, oder ist die Lage in Deutschland nicht so schlimm wie in anderen Ländern?

Nach einem Bericht der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. lag der Anteil der Problemspieler im Jahr 2018 in Deutschland bei ca. 0,56%. Das entspricht einer Gesamtzahl von knapp 325.000 Menschen, was im internationalen Vergleich recht niedrig ist. Der Grund für die niedrige Zahl an Spielsüchtigen ist jedoch, dass ein großer Teil des Glücksspiels wie erwähnt illegal und damit nicht reguliert ist. Daher sind auch die Zahlen der Problemspieler aus diesem Bereich nicht bekannt.

Insgesamt ist es sicher auch in Deutschland so, dass die große Mehrheit der Spieler kein Problem hat und vor allem zum Spaß an den Spielen teilnimmt. Trotzdem sollte Spielsucht immer sehr ernst genommen werden. Wer daher Anzeichen von Spielsucht bei sich selbst oder bei anderen feststellt, der sollte schnellstmöglich Hilfe suchen. 

 

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